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Sonntag, März 27, 2005

 
Politik:

Junge Union Brühl flirtet mit rechtsextremem Bündnis

Der Brühler JU-Chef Ulrich Nagel hat laut "Spiegel" das vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Bündnis "Pro Köln" zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Nagel bat den "Pro Köln"-Stadtrat Manfred Rouhs, Programm und Ziele zu präsentieren. Rouhs ist ehemaliges Mitglied der NPD und der "Deutschen Liga für Volk und Heimat". "Pro Köln" bezeichnete das Treffen auf seiner Internetseite als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Normalisierung des Verhältnisses der CDU zu PRO Köln.

Artikel in Spiegel online: Junge Union sucht Kontakt zu Rechtsextremen

Was veranlaßt an sich der Demokratie verpflichtete Politiker, zu Wahlkampfzeiten ohne Skurpel in braun-trüben Gewässern zu fischen? Möglicherweise ein nicht zu vernachlässigendes rechtsextremes Wählerpotential, wie folgende Meldung, die vor Kurzem in der "taz" erschien, nahelegt:
Sechs Prozent sind rechtsextrem

(...) "Es gibt wertvolles und unwertes Leben." Wer dieser und fünf ähnlichen Aussagen voll zustimmt, der hat eine eindeutige rechtsextreme Einstellung. Das besagt eine neue Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa in Kooperation mit der Freien Universität, die gestern vorgestellt wurde. Die Kernaussage der Befragungen im Oktober und November 2004: Sechs Prozent der wahlberechtigten Berliner hegen eindeutig rechtsextremes Gedankengut. Zahlenmäßige Unterschiede zwischen Ost- und Westberlin gibt es dabei nicht.

In Brandenburg sind es mit zwölf Prozent doppelt so viele, das ist jeder achte Wahlberechtigte. (...)


Nachtrag vom 28.03.:

Die Vorstellung einer autoritär geordneten Gesellschaft ist offensichtlich für viele Wähler ansprechend - Interview mit dem Politologen Peter Widmann über die aktuelle Bedeutung der NPD und den öffentlichen Umgang mit den wiedererstarkten Rechten bei Heise Telepolis.

von Martin 18:10 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, März 23, 2005

 
Gesellschaft:

Protestaktion tierisch daneben

Morgen (24. 03. 2005) will sich ein Tierrechtsaktivist von 12 bis 13 Uhr vor der Berliner Gedächtniskirche für PeTA kreuzigen lassen, um gegen das Fleischessen zu protestieren. Artikel zu dieser Aktion auf der PeTA-Seite.

Die Tierrechtsorganisation PeTA ist in der Vergangenheit mehrfach durch politisch instinktlose Vergleiche wie "KZ-Hühner" ,durch extremen Fanatismus und durch eine Vorliebe für "öko-faschistische" Positionen aufgefallen.
Faktisch schadet dieser oft bizarre Vegan-Fanatismus dem Schutz von Tieren mehr, als er nützt, weil PeTAs "Spinner-Image" auch auf nicht fanatische und nicht öko-faschistische Tierschutzaktivisten abfärbt. (PeTA versteht sich als Tierrechts-Organisation, nicht als Tierschutz-Organisation, wie z. B. der WWF oder die örtlichen Tierschutzvereine, aber in der öffentlichen Diskussion verwischen sich die Unterschiede).
Die Kreuzigungs-Aktion Benjamnin Schmidts ist außerdem eine schwere Beleidung gegen Juden, denn an dem Kreuz wird eine Tafeln "SchweINRI" (was dann wohl heißt: "Der König der Juden ist ein Schwein") befestigt werden.

von Martin 11:22 | Einzelansicht & Kommentare (2)


Dienstag, März 22, 2005

 
Politik

Verfassungsschutz auf Anti-AntiFa-Kurs

Es muß nicht immer an heimlicher Sympathie für stramm autoritäre Positionen liegen, wenn sich die Hüter unserer Verfassung wie eine "Anti-AntiFa" verhalten. Die simple Verwechslung von "bestehender Ordnung" mit "verfassungsgemäßer Ordnung" reicht manchmal aus, wie der Heise-Telepolis Artikel Herr Doll und die AntiFa zeigt:


In Baden-Württemberg erhält Kapitalismus offensichtlich Verfassungsrang. Deshalb ist jeder, der "kapitalistische Ausbeutung" bekämpfen will, ein Verfassungsfeind und muss mit entschiedener Gegenwehr von Hans Jürgen Doll rechnen. Doll ist Vize-Chef des Verfassungsschutzes und weiß sozusagen von Amts wegen, was gut ist für unsere Demokratie. Allzu forsches Engagement gegen Neonazis gehört nicht dazu.

von Martin 20:30 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Gesellschaft:

Chance für die Kirche: Back to the Roots?

Auch jene, für die das Christentum im Allgemeinen und die römisch-katholische Kirche im Besonderen "nicht ihre Baustelle" ist, dürfte der Aufsatz: Roms wahre Größe von Thomas Assheuer, erschienen in der "Zeit", interessant sein.

Die Macht der katholischen Kirche verfällt – etwas Besseres kann ihr nicht passieren.


Assheuer vertritt die Ansicht, dass eine Kirche, die von der Macht (auch über
ihre Mitglieder) erlöst ist, auch von der Verführung, diese Macht zu missbrauchen, erlöst ist - und damit frei, eine respektierte moralische Stimme zu sein.

Es war immer ein Kreuz mit der Kirche, die Frühzeit einmal ausgenommen. Drei Jahrhunderte lang galt das Christentum als großmütige Religion, gleichsam als Inbegriff von Nächstenliebe und Toleranz. Kaum war es zur Staatsreligion aufgestiegen und saß am Tisch der Mächtigen, führte es Krieg gegen Heiden und Häretiker. Später verbrannten die Rechtgläubigen Hexen und töteten aufständische Bauern, alles in Gottes Namen. Diese Perversion hatte Nietzsche vor Augen, als er schrieb, es habe in der Geschichte der Menschheit nur einen einzigen Christen gegeben – und der »starb am Kreuz.«


Viele Priester und Bischöfe vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien hoffen, dass die Papstkirche dies zu ihrer Botschaft macht und nicht nur eine Sündenmoral verkündet, sondern eine leidempfindliche Moral. Die Stunde dafür ist gekommen. Heute, so sagen sie, befänden sich Christen in einer Lage, die ihrer Frühzeit vergleichbar sei. Damals besaßen sie keinerlei Macht, nur das Wort. Sie konnten ihre Wahrheit verkünden, ohne auf herrschende Gewalten Rücksicht nehmen zu müssen.


Diese Überlegung läßt sich auch auf andere Religionen übertragen: Der Dalai Lama z. B. geníeßt allgemeinen Respekt, hat nicht unerherblichen Einfluß auf moralpolitische Fragen und ist nicht von ungefähr Träger des Friedensnobelpreises - für einen mit realer Macht ausgestatteter "Gottkönig" von Tibet wäre das kaum möglich gewesen.
Im ganz Kleinen, für (neu-)heidnische Gruppen, die ohnehin (beargwöhnte) Außenseiter sind, machen Machtspielchen und "Anschleimen" an vermeidliche "mächtige" bwz. "angesehene" Institutionen jeden Anspruch auf eine eigenständigen Ethik nahezu unmöglich.

von Martin 19:51 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Montag, März 21, 2005

 
Politik/Gesellschaft

Panzerfaust Records am Ende - Firmeninhaber hatte Sex mit "nichtarischen" Prostituierten

Die deutsche Band "Landser", die laut BGH rechtskräftig als kriminelle Vereinigung gilt, wurde u.a. vertrieben von dem US-amerikanischem "White Power"-Label Panzerfaust Records. Aber auch dort werden ihre Werke nicht mehr erhältlich sein. Denn laut einem Telepolis-Artikel hat Panzerfaust Records inzwischen den Geschäftsbetrieb eingestellt. Der Grund: der Inhaber der Firma, Anthony Pierpoint, hat sich "unarisch" verhalten: er hatte während eines Thailand-Urlaubs Sex mit "unarischen" einheimischen Prostituierten. Dazu kommt "erschwerend", dass gemäß einer im Internet publizierten Geburtsurkunde Pierpoint der Sohn einer Mexikanerin ist - und somit nicht "rein arisch", sowie eine Hausdurchsuchung in Pierpoints Wohnung, bei der (neben Anleitungen zum Bau von Rohrbomben, Hakenkreuzfahnen etc.) auch Drogen gefunden wurden.

Panzerfaust Records sah sich selbst als ein Label, das nicht nur von Hass profitiert, sondern ihn gezielt selbst hervorruft, laut Telepolis:
Die so genannten "Hass-Musik", die den Hauptteil des Angebotes von Panzerfaust Records ausmacht, nimmt heute eine zentrale Position innerhalb des Gefüges der internationalen "White Supremacy"-Bewegung ein. Zum einen ist Musik als Anziehungspunkt ein bedeutender Faktor für die Rekrutierung neuer Mitglieder und damit für das Fortbestehen rechtsextremer Organisationen. Zum anderen stellen das Veranstalten von Konzerten oder der Vertrieb von CDs, Kleidung und Accessoires speziell in den USA eine für viele Gruppierungen mittlerweile unverzichtbar gewordene Einnahmequelle dar. Internetkommunikation und die schwierige Kontrolle des globalisierten Marktes haben ihren Teil zur Ausweitung des Handels mit extremistischem Gedankengut beigetragen, der auch vor Ländern nicht halt macht, in denen die entsprechenden Materialien illegal sind.

Die wichtigste Funktion der Musik besteht jedoch in ihrem Anteil an der Formierung und Festigung einer radikal ideologisierten weißen Subkultur. Während die rechten Demagogen vergangener Zeiten ihren verstreuten Anhängern meist wenig mehr anzubieten hatten als extremistische Rhetorik, haben sich die Strukturen im 21. Jahrhundert deutlich verändert. Neonazis, Rassisten und Antisemiten rund um den Globus teilen heute nicht nur viele politische Ideen, sondern sind auch durch gemeinsame Gewohnheiten, Trends und nicht zuletzt durch Musik verbunden. Vor allem unter der jüngeren Anhängerschaft erfreute sich der mehr als 300 teilweise indizierte Bands aus den USA und Europa (darunter auch viele deutsche Gruppen, wie z.B. die verbotene Kultband "Landser") umfassende Vertriebskatalog von Panzerfaust Records deshalb großer Beliebtheit. Ergänzt wurde das Angebot durch Bekleidung und eine reichhaltige Kollektion an rechtsextremen Devotionalien. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 1 Million US-Dollar lief das Label zuletzt sogar dem großen Rivalen Resistance Records den Rang ab.

So weit, so gut schlimm.

Aber die Gründe, an den Panzerfaust Records scheiterte, verdienen auch noch eine Betrachtung. Beginnen wir mal so: Gegen Sextourismus nach Thailand sprechen viele Argumente. Die meisten davon haben mit Menschenrechten, Ausbeutung der oftmals minderjährigen (!) Prostituierten, Gesundheitsvorsorge etc.zu tun; hier ein kleiner Bericht zur erschreckenden Situation in Thailand. Aber das scheint bei den Kunden von Panzerfaust Records keine Rolle gespielt zu haben; nein, sie haben sich darüber aufgeregt, dass Pierpoint Sex mit einer "nichtarischen" Prostituierten hatte! Wie erbärmlich muss das Weltbild eines Menschen sein, wenn er Frauen (oder auch Männer) danach bewertet, ob sie einer (nur in seiner Fantasie existierenden und von der seriösen Wissenschaft längst ad acta gelegten) "arischen Rasse" angehören. Wobei ich mich frage, ob all die Kritiker Pierpoints aus dem Kundenkreis von Panzerfaust Records, die das soo schlimm finden, von jeder hübschen Frau erst einen Ariernachweis verlangen, bevor sie mit ihr schlafen.

von *V.K.* 16:32 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Sonntag, März 20, 2005

 
Gesellschaft:

IMAX-Kinos nehmen auf Druck von "religiöser" Seite wissenschaftliche Filme aus dem Programm

Einige IMAX Kinos in den USA weigern sich aufgrund von Protestaktionen religiöser Gruppen Filme zu zeigen, die die Evolution oder den Urknall erwähnen, weil sie angeblich der Bibel widersprechen würden.

IMAX theaters Reject Science Shows under Religious Pressure

Dieser Boykott könnte Auswirkungen darauf haben, ob überhaupt weitere wissenschaftliche Dokumentarfilme produziert werden. Damit reichen die möglichen Folgen weit über die USA hinaus, denn fast alle IMAX-Filme werden in den USA oder
mit Blick auf den US-Markt produziert. Der wachsende Druck christlicher Fundamentalisten beschränkt sich nicht nur auf IMAX-Produktionen, sondern richtet sich z. B. auch gegen "Discovery Channel" und die Bildungsprogramme von PBS.
Sogar nicht-amerikanische Produktionen wären betroffen, denn die USA sind für aufwändige Fernsehproduktionen, wie die computer-animierte BBC-Reihe über Dinosaurier, ein unverzichtbarer Markt. Auch deutsche Produktionsfirmen wissenschaftlicher Dokumentationen sind auf das US-Geschäft angewiesen.

Religiöse Bedenken haben bereits den Vertrieb von mindestens zwei IMAX-Filmen beeinträchtigt.

Quelle: Lifescience.com

von Martin 11:28 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Freitag, März 18, 2005

 
Politik & Gesellschaft

Feindbild Osten

Die Zeit untersucht die Geschichte der Vorurteile gegen "den Ostmenschen" und findet beängstigende Parallelen zur derzeitigen Kampagne gegen Joschka Fischer, die auf ebendiesen Vorurteilen basiert und mit diesen arbeitet und von vielen "seriösen" Medien sogar noch weiter geschürt werden.:
»[...] Ostkriminelle« (Spiegel) und Schwarzarbeiter seien ins Land geströmt, Zwangsprostituierte in Scharen nach Deutschland verschleppt worden. Zwar zeigt die Kriminalstatistik offensichtlich keine signifikanten Ausschläge, zwar dürfte der ukrainische Anteil an illegalen Arbeitsverhältnissen angesichts heimischer Schwarzarbeiter oder auch polnischer und baltischer, die kein Visum brauchen, eher minimal sein – dennoch wird selbst in liberalen Medien aufkommende Panik suggeriert. Wieder einmal, so durchzieht es unterschwellig die Kommentarspalten, dräut der Osten, drohen die Dämme zu brechen. Wieder einmal ergießen sich Menschenfluten nach Westen über unser armes Deutschland hin. [...]

von Hellblazer 13:51 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, März 17, 2005

 
Politik

Hessen-CDU hat keine Probleme mit ihren rechten Brandstiftern

Irmer hat nichts zu befürchten und darf weiterhin seine rechtsradikalen Pamphlete in seiner Zeitung verbreiten:
Der parlamentarische CDU-Geschäftsführer Frank Gotthardt bekannte sich zu Irmer: "Irmer ist ein Christdemokrat."

ist beim hr zu lesen.
Im Gjallarhorn dazu hier und hier.
Naja, muss wohl, denn sonst würde der brutalstmögliche Aufklärer ja seine Mehrheitsstimme im Landtag verlieren, und vielleicht sogar noch ein paar mehr, denn Irmer scheint in Hessen ja nicht unbedingt eine Einzelmeinung zu vertreten...

von Hellblazer 16:53 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik/Gesellschaft

Neue rechte Schülerzeitung geplant

Bei Telepolis liegt offensichtlich die Nullnummer einer geplanten "braunen" Schülerzeitung vor, die unter dem auf den ersten Blick unverfänglichen Titel "Independent" daherkommen soll:
Independent - unabhängige Schüler- & Jugendzeitung. kritisch - kreativ - zukunftsweisend" heißt relativ harmlos daherkommend die Headline des Projekts. Die endgültige Print-Form soll im Format A5 erscheinen und als Minimum 16 Seiten umfassen. "Je nach dem was an Mitteln zusammenkommt, kann die Zahl beliebig vergrößert werden!" Der erste Independent wird für das 2. Quartal 2005 avisiert und soll danach aller Vierteljahre erscheinen. Beabsichtigt ist Schwarz-weiß-Druck oder "2-farbig (je nach dem, was an Geld zusammenkommt!)". Die Macher von Independent sehen ihre Zielgruppe so, dass die Verteilung "an Jugendliche ... und nicht an Szeneleute" beabsichtigt ist. Dementsprechend wird auch um "Werbung, Annoncen oder Mitteilungen ... in ordentlicher Form" gebeten. Gleichfalls wird die rechtsextreme Schulhof-Website eine "Extraseite für die Schülerzeitung" erhalten.

Als dreist empfinde ich die Übernahme einer Comic-Kult-Figur ("Bernd das Brot") für das Cover der Nullnummer, die sicherlich ohne Genehmigung des Rechteinhabers (KiKa) stattfand. Genauso ärgerlich finde ich den Mißbrauch des Wortes "independent", das bisher im deutschen Sprachraum für kleine Plattenlabels (im Gegensatz zu den "Majors") bzw. für die von diesen Plattenlabels vertriebene Musik stand, abgesehen davon, dass es sich um einen Etikettenschwindel handelt, denn "Independent" wird wohl abhängig von bestimmten Gruppierungen der rechten Szene sein. Von den geplanten Inhalten mal ganz zu schweigen...

Ich hoffe, dass die Jugendlichen intelligent genug sind, nicht auf die Fassade des "Independent" hereinzufallen.

von *V.K.* 15:28 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Geschichte

Klimaschwankungen, isländische Sagas und Ragnarök

Nach einer Meldung von wissenschaft.de spiegelt sich sowohl in den Schalen von Muscheln als auch den überlieferten Geschichten der Klimaverlauf auf Island wider:

Was Muschelschalen mit Wikingersagen zu tun haben



Kanadische Forscher berichteten jetzt auf dem jährlichen International Arctic Workshop in Alberta, dass die alten isländischen Wikinger-Sagas den Verlauf des Klimas überraschend deutlich widerspiegelten.



Für die Isländer machen sich selbst geringe Temperaturschwankungen stark bemerkbar: Wenn die Temperatur im Sommer um ein Grad sinkt, nimmt die Ernte um 15 Prozent ab.
Die in der nordischen Edda beschriebene Götterdämmerung, in der sich Götter und Helden nach vielen Jahren ohne Sommer gegeneinander wenden und die Welt zerstören, repräsentiert nach Pattersons Meinung eine weiter zurückliegende Zeit.

von Martin 00:24 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, März 16, 2005

 
Politik

Ermittlungen gegen Neonazi Schönborn

Endlich passiert etwas! Staatsanwaltschaft und Staatsschutz nehmen den vorbestraften Neonazi und Ex-Vorsitzenden der verbotenen "Nationalistischen Front" Meinolf Schönborn ins Visier. Dem Betreiber des Versandhandels "Z-Versand" und des Ladens "Meniha" an einem Bikertreff bei Gütersloh (wir berichteten) , wird unter anderem vorgeworfen, Flugblätter der verfassungswidrigen Organisation "Reichsbürgerbewegung zur Befreiung Deutschlands" verbreitet zu haben. Mitverfasser dieses Propagandamaterials ist der NPD-Anwalt Horst Mahler. In den letzten Tagen wurde bei einer Razzia in seinem Versandhandel in Herzebrock-Clarholz bei Gütersloh umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
Laut Zeitungsberichten wird in den Flugblättern dazu aufgefordert, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen, die Fremdherrschaft der Alliierten zu beenden und das deutsche Reich wiederherzustellen.

Na, das ist doch wenigstens mal deutlich, oder? Und wird doch auch sicher entsprechende Konsequenzen haben?

Der Vermieter des Ladengeschäfts und Inhaber des Bikertreffs "Broker Mühle" jedenfalls will ihm nun kündigen, liest man in der lokalen Presse. Immerhin.

von tina 21:14 | Einzelansicht & Kommentare (1)


 
Gesellschaft

Hacker klären auf

Dass sich das Internet als Treffpunkt und Besprechungsraum für Neonazis etabliert hat ist nichts neues. Aber auch hier gibt es zum Glück Leute, die sich das braune Treiben nicht anschauen wollen sondern etwas dagegen unternehmen. Denn dass das Internet eine Anonymität und Sicherheit vorgaukelt, die es nicht bieten kann hat auch seine Vorteile...
Hacker haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Web-Seiten von Neonazis lahm gelegt oder verändert. Aus einem Online-Shop klauten Angreifer sogar hunderte Kundendaten und veröffentlichten diese. Andere Hacker leiteten brisante Daten aus einem nicht-öffentlichen Neonazi-Forum an die Staatsanwaltschaft weiter.

weiterlesen bei tagesschau.de

(via Heidenkätner)

von Hellblazer 08:45 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Dienstag, März 15, 2005

 
Politik
Demo-Verbot vor KZ-Gedenkstätten überflüssig

Das neue, eilig durchgepeitschte Versammlungsrecht ermöglich es den Landesregierungen, Gedenkstätten besonders zu schützen. Allein: Es gab bisher noch nie einen Neo-Nazi-Aufmarsch vor einer KZ-Gedenkstätte - und gegen braune Provokateure als Einzelexemplare oder in Gruppen hilft wie bisher das Hausrecht. Die Leiter der Gedenkstätten sehen das neue Gesetz jedenfalls skeptisch:
KZ-Gedenkstätten gegen Demoverbote

Aber wie das bei politischem Aktionismus und symbolischen Ersatzhandlung nun mal ist - wenn keine reale Gefahr besteht, wird eben eine herbeiphantasiert:

Das Ministerium in München prophezeit sogar einen Trend zur Gedenkstätten-Demo: Weil die NPD kein "Altherrenverein" mehr sei, werde sie neue "Tabubrüche" nicht scheuen - auch nicht die Provokation am KZ-Zaun. Der Berliner Rechtsextremismusforscher Richard Stöss bezweifelt diese Prognose: "Warum sollten die plötzlich an den Stätten ihrer Schande aufmarschieren?"

von Martin 22:55 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik & Gesellschaft

Wladimir Kaminer legt nach

Vor einer Woche berichteten die Weblogs, inklusive Gjallarhorn, von Wladimir Kaminers Essay "Ein Vorschlag zur Güte", das im Blog "wirres" in voller Länge veröffentlicht wurde. Eine Woche später nun gibt es mit SpiegelONLINE die erste "seriöse" Journalistenreaktion auf den Vorstoß des Autors. Mit einem Interview, aus dem ersichtlich ist, dass "die Medien" scheinbar immer noch nicht begreifen, was das "Problem" an der aktuellen Politikposse auf dem Rücken sogenannter "Ausländer" ist. Wenn Kaminer mit
[...] Diese Affäre hat Auswirkungen auf alle Ausländer. Sie sind stets ein sensibles Thema in Deutschland. Jetzt werden sie zum Kollateralschaden des Versuchs, Außenminister Joschka Fischer endlich aus dem Amt zu jagen. Ich persönlich fühle mich, offen gesagt, verarscht. Seit ich vor 15 Jahren aus Moskau nach Berlin kam, versuche ich unterschiedliche Kulturen zusammenzubringen und zu zeigen, dass der Fremde nicht naturgemäß ein schlechter Mensch ist. Und jetzt verbreiten die deutschen Medien unisono den Eindruck, dass die Ukrainer - die merkwürdigerweise vor kurzem noch als Helden der Demokratie gefeiert wurden - im wesentlichen eine Horde von Dieben, Mördern und Prostituierten sind, die nur darauf warten, hier einzufallen. [...]

beginnt, dann legt er im weiteren Interview erst so richtig los. Lesenswert deutlich.

von Hellblazer 21:25 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Freitag, März 11, 2005

 
Gesellschaft/Kultur/Politik

Rechtsradikale Band als kriminelle Vereinigung verurteilt

Karlsruhe (AFP) - Musiker rechtsextremer Bands können wegen Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung bestraft werden; Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Das Gericht wies damit die Revision des Neonazis und Sängers der Skinhead-Band Landser, Michael R., im Wesentlichen zurück. Der inzwischen 39-Jährige hatte in den von ihm verfassten Texten gegen Ausländer, Juden und Andersdenkende gehetzt.

berichtet das Darmstädter Echo heute auf Seite 2.

Diese Bestätigung des Urteils durch den BGH erleichtert in Zukunft die Verfolgung rechtsradikaler Bands durch die Staatsanwaltschaft, führt das Echo weiterhin aus. Delikte wie Volksverhetzung verjähren nach sechs Monaten. Das bedeutet: sechs Monate nach Erscheinen einer rechtsradikalen CD muss der Urheber ermittelt werden. Da die CDs oftmals im Ausland hergestellt werden und die Musiker fast nie mit ihren Klarnamen auf den CDs genannt sind, ist dies oftmals nicht zu schaffen. Die Bildung einer kriminellen Vereinigung dagegen verjährt erst nach fünf Jahren. Außerdem wird das Delikt "Bildung einer kriminellen Vereinigung" auch im Ausland verfolgt, was für Volksverhetzung meistens nicht gilt. Daher begrüße ich das Urteil des BGH.

von *V.K.* 09:05 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, März 09, 2005

 
Gesellschaft

Von Kakerlaken und Eso-Spinnern

Dass Esoteriker und B-Promis mitunter nicht mitbekommen, wie peinlich sie sind, ist nichts Neues. Dass Esoteriker und B-Promis trotz ihrer Peinlichkeiten von den Boulevardmedien hoffiert werden, leider auch nicht. (Vieleicht, weil der Durchschnittszuschauer / -leser sich so herrlich "normal" fühlen darf, wenn sich Esoteriker und B-Promis zum Affen machen?)

Wie im "Spiegel" vom 04.März 2005 nachzulesen ist, hat es Christian Anders, Esoteriker und B-Promi, dennoch geschafft, derart peinlich aufzutreten, dass ProSieben den kurz zuvor noch gefeierten "Burg-König" aus dem Programm feuerte:
ProSieben feuert Christian Anders


(...)
Diesen Text hat Anders vor ein paar Tagen von seiner Website genommen. Was man dort allerdings noch immer findet, ist ein Lied mit dem Titel "Der Hai", in dem Anders einen Antisemitismus-Klassiker, die "Protokolle der Weisen von Zion", in Reime umgesetzt hat. Da heißt es u. a.:

"Deutschland ist pleite, wir sind am Ende,
der Hai reibt sich vergnügt die Hände,
da kann ich manchmal schon versteh'n,
wie Leute auf die Barrikaden gehen,
sie werfen Bomben, rufen "du Schwein",
doch der Hai, der grinst: "Ich sperr euch ein!"
Ich hab die Macht, ich hab das Geld,
ich bin der Herrscher dieser Welt.
Ich schick euch täglich auf die Rolle,
ihr kennt sie nicht, "die Protokolle".
Auf sieben Säulen ruht die Welt,
sieben Familien haben das Geld,
Ob Rothschild, Cohn oder Donati,
man nennt uns auch Illuminati.
Mit Aids verseuchen wir die Welt,
und machen mit der "Heilung" Geld.
Du zahlst und zahlst und wirst verrecken,
so war's geplant wie mit den Decken,
die mit Pocken wir verseuchten,
um die Indianer zu verscheuchen,
die einst Amerika allein bewohnt."



Die Peinlichkeit ist noch steigerungsfähig: Christian Anders regierte, indem er den Autor des Artikels, Henryk M. Broder, persönlich angriff.
Auf der Homepage von Christian Anders steht seit kurzem auch dies:


"CHRISTIAN ANDERS - jetzt spreche ich
An die Kakerlake Broder

Herr Broder,
Sie sind kein Journalist, Sie sind eine Kakerlake. Diese Beurteilung Ihrer verrotteten Existenz wird von vielen Ihrer Kollegen (vor allem auch jüdischen Kollegen) ausgesprochen und bestätigt. Unter dem Deckmantel Ihrer jüdischen Abstammung zerren Sie Leute in den Dreck. Sie sollten sich schämen mich als Antisemit zu beschimpfen. SIE sind der wahre Antisemit. Sie sind schlimmer als jene die behaupten der Holocaust hätte gar nicht stattgefunden. Mein Anwalt wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.
C.A.

P.S.
Journalistisches Handwerk setzt gründliche Recherche voraus (so halte ich es bei meinen Büchern auch). DANN hätten Sie herausgefunden, dass mein Vater Jude ist und ICH MIT EINER JÜDIN VERHEIRATET BIN."


Blog hierzu von Henryk M. Broder

Lieber Christan Anders, auch Jan Udo Holey, besser bekannt als "Jan van Helsing", "argumentierte" schon auf dieser Schiene. Ein jüdischer Vater schützt ebensowenig wie esoterische Weisheiten vor einer "braunen Aura".

von Martin 12:32 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik

Politische und andere Realitäten

Dass das eine nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun haben muss ist ja nichts neues. Aber selten wurde es so deutlich wie in den letzten Wochen. Und langsam werden da auch ein paar Leute sauer. Und mit was? Mit Recht.
Die Angst geht um Deutschland – ein armes Land, das permanent gefährdet ist und ausgebeutet wird – von Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen, Islamisten, Hasspredigern, Schwarzarbeitern und nicht zuletzt von Millionen ukrainischen Kriminellen und Prostituierten, die einwandfreie Visa nach Deutschland bekamen, um hier ihre Untaten zu begehen. ?Jahrelang wurden bis zu 2.000 Visa pro Tag in Kiew vergeben“, berichten die Zeitungen. Diese Eindringlinge müssten das Land längst flächendeckend ausgeraubt haben. Liegt es an der zur Zeit grassierenden Grippe oder an der globalen Erwärmung, die so viele politische und journalistische Hirne gleichzeitig austrocknen lässt? [...]

weiterlesen bei wirres: der Autor, Journalist und was-noch-mehr-alles Wladimir Kaminer spricht Klartext zu einer der IMO vor allem für die Medien, die sich nicht entblöden, da mitzumachen, obwohl sie es besser wissen müssten, peinlichsten Polit-Kampagnen der letzten Jahre.

von Hellblazer 10:21 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Montag, März 07, 2005

 
Politik & Wirtschaft

Was man hat...

...das hat man.

Im Juli sollen ja sowieso und auf jeden Fall 0,9% nachgelassen werden, was mit den Zahn-Auslagerungen zu tun hat, und nicht mit diesen Gewinnen hier (die ja nicht 4 Millarden sind, sondern fast 8, von den Zahlen des Vorjahres ausgehend, als die fast 4 Millarden Minus machten).
Trotzdem wird ebendas passieren: bis Juli rauszögern und dann suuupergroßzügig um "fast einen ganzen %-Punkt!!" Beiträge senken. In der Hoffnung, dass bis dahin vergessen wurde, dass da dann irgendwie was fehlt in der Rechnung. Wer hält dagegen?

P.S.: ansonsten natülich köstlich amüsiert über Johnnies Artikel über die Huch!-Wirtschaft - und den Begriff werde ich natürlich gnadenlos klauen :-D

von Hellblazer 21:26 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Sonntag, März 06, 2005

 
Entwicklungspolitik:
Großprojekte für Großgrundbesitzer

Heise Telepolis berichtet am 6.März Flussumleitung in Brasilien beschlossene Sache


Mit ihrer Entscheidung will die brasilianische Regierung das umstrittene Projekt beschleunigen, das den Armen nicht, wie behauptet, zugute kommen wird

Im Hinblick auf die 2006 in Brasilien stattfindenden Wahlen hat sich Lula da Silva etwas Besonderes für den "Velho Chico" ausgedacht. Seine Pläne stoßen bei manchen Brasilianern allerdings auf wenig Gegenliebe - insbesondere bei den herbei fabulierten Haupt-Nutznießern, der Bevölkerung des semiariden Nordostens. Gerade wegen dieser renitenten Klientels wurde jetzt die Gangart verschärft, demokratische Bremsklötze räumte man beiseite.


Die Meldung passt zu dem in den brasilianischen Regenwaldgebieten von der Weltöffentlichkeit kaum bemerkten "Landraub nach Wild-West-Art", in dem von Großgrundbesitzern und Holzunternehmern angeheute Killer Kleinbauern kurzerhand ermorden - und Umweltschützer, kritische Journalisten oder nicht-korrupte Beamte gleich mit. Erst mit dem Mord an der US-Nonne und Umweltschützerin Dorothy Stang im Februar schaffte es dieses Thema für kurze Zeit in unsere Medien. Die wegen ihres Einsatzes für den Amazonas-Regenwald mehrfach ausgezeichnete Stang wurde 12. Februar in Pará im Auftrag eines Großgrundbesitzers von "Pistoleros" kaltblütig erschossen. Wenige Tage vor ihrem Tod hatte sie bei einem Treffen mit Ministern in Brasilia Invasionen von Landreform- Siedlungen und Indioland durch Großgrundbesitzer und Holzunternehmen angezeigt. Bei Interviews hatte sie mehrfach Todesdrohungen beklagt.
Bemerkenswert und traurig, dass, nach hunderten von Morden, erst der Mord an einer prominenten Ausländerin öffentliche Empörung hervorrief.

von Martin 10:44 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, März 03, 2005

 
Politik:

National-Sozialisten - leider kein Fake

Es ist so ungeheuerlich, dass man an einen aufwendigen Fake glauben will. Aber leider gibt es ihn wirklich: den "Kampfbund deutscher Sozialisten" (KDS), eine Partei, in der rechtsextreme und linkextreme Positionen nahtlos miteinander verzahnt sind. Sozusagen Querfront extrem - gegen: "Imperialismus, Globalismus und Hochfinanz". In der Heldengalerie des KSD finden sich Seite an Seite: Thälmann, Goebbels, Ulbricht, Saddam Hussein, Kim Jong Il, Milosevic, Lukaschenkow, Castro und Hugo Chávez und Michael Kühnen.

Entdeckt im Weblog Die Achse des Guten

Aus naheliegenden Gründen verlinke ich die Website des KDS nicht.
Nähere Informationen:
Kampfbund der Einsamen

IDGR Lexikon: Kampfbund Deutscher Sozialisten

Obwohl der KDS weitgehend isoliert sein dürfte, und obwohl vor der aus den kältesten Tagen des Kalten Krieges stammenden "Totalitarismustheorie", die Kommunismus und Nationalsozialismus weitgehend gleich setzt, nur gewarnt werden kann: Dass so eine
"Partei" wie dere KDS überhaupt möglich ist, zeigt wieder einmal, wie nahe vermeidlich "linke" und "rechte" Positionen beieinander liegen können.

Nachtrag:
Beim Recherchieren im Internet nach weiteren Informationen über die "Rot-Braunen" und ihrem Mitgründer, dem Nationalbolschewisten, EX-SEDler und immer-noch Honecker-Nostalgiker Michael Koth, stieß ich auf eine weitere bizarre Rechts/Links-Kombination: Nationalanarchismus

Brauner Anarchismus (älterer Artikel (1999) aus "Blick nach Rechts")


Zum "nationalanarchistischen" Umfeld gehört eine "Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik" namens "Sleipnir", die schon mal wegen ihrer Holocaust-Leugnung auffiel. (Ich glaube nicht, dass die Anarcho-Nazis sich darüber im Klaren sind, welches Roß sie da zu reiten versuchen. ;) )

von Martin 18:31 | Einzelansicht & Kommentare (3)


 
Gesellschaft

Rhythm against fascism

Auf der Homepage von Turn it down.de, einer Plattform für Musik und Kultur, sowie Aufklärung über rechtsextremistische Umtriebe in der deutschen Musikszene, findet sich die Ankündigung über das diesjährige "Rhythm against fascism" - Festival in Recklinghausen, am 02. Juli 2005.

Die Website Turn it down.de wird ihrerseits vom "Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V". - apabiz betrieben, die ein breiter gefächertes Informationsangebot über Rechtsradikalismus in Deutschland anbietet.

Das Festival selbst findet mittlerweile zum vierten Mal statt und basiert auf einer Initiative der Schülervertretung eines ansässigen Berufskollegs. Die unentgeltlich auftretenden Bands werden mittels einer Bewerbung ausgewählt, die als Auswahl-Kriterium einen selbst geschriebenen Song zum Festival-Thema beinhaltet.
Dabei soll das Festival ganz bewusst nicht auf einen bestimmten Musikstil ausgerichtet sein, sondern eben stilübergreifend; Ganz im Sinne der Vielfalt könnte man meinen.

Weitergehende Infos gibt´s auf der festival-eigenen Homepage

Auf gutes Gelingen !

von Sturmauge 16:45 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Gesellschaft

Kinderarmut

Schreibt da die Frankfurter Rundschau:
[...] Vielleicht lohnt es noch einmal darauf hinzuweisen, dass Kinderarmut mehr bedeutet, als sich die neueste Play Station nicht leisten zu können. Kinderarmut - das bedeutet: Keinen Platz zu haben für eine Geburtstagsparty und deswegen zu anderen Partys auch nicht eingeladen zu werden. Das bedeutet schlechte Ernährung, wenig Bewegung, viel Krankheit. Das bedeutet wenig Hilfe bei schulischen Problemen und damit schlechte Noten, häufigeren Schulabbruch, geringe Chancen im späteren Berufsleben. Das bedeutet, früh zu merken, anders zu sein, sich deswegen zurückzuziehen oder aggressiv zu werden, nichts mehr zu essen oder viel zu viel. Depressionen, Hyperaktivität, Alkoholismus, Sprachstörungen: All das sind Symptome, mit denen sich arme Kinder - wenn sie Pech haben zeitlebens - herum plagen müssen. Mag sein, es lohnt sich heute, an denen zu sparen, die sich ohnehin nicht wehren können. Das könnte aber noch teuer werden.

und beschreibt damit mal konkret und prägnant, wo andere nur mit statistischen Zahlenangaben herumhantieren. Die Lösung für das Problem ist übrigens denkbar einfach: Wahlrecht ab 4 Jahren, und schon geht das "soziale Gewissen" des Staates auch auf die Kinder ein. Sieht man ja an der ungleich hohen Anstrengung des "Sozialstaates" gegenüber den Rentnergenerationen. Während das arme alte Muttchen, das sich nur trocken Brot leisten kann, das immer noch gerne von Politikern aller Coleur an die Wand gemalt wird, ein Ammenmärchen ist, und wenn es das gibt nur als absolutes Ausnahmeschicksal gelten muss, aber keineswegs eine konkrete Gefahr für die Masse darstellt, gehen die Kinder leer aus.

Aber eines noch: neu ist das alles ja nicht gerade.

von Hellblazer 09:04 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik und Gesellschaft

Vize der NPD in Nordrhein Westfalen wegen Volksverhetzung verurteilt

Claus Cremer, der Vize des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der NPD, wurde am 17. Februar vom Landgericht Bochum zu 1 Jahr Haft auf Bewährung, zuzüglich 100 Sozialstunden verurteilt. Im Juni vergangenen Jahres hatte er auf einer Demonstration gegen den Bau einer Synagoge in Bochum mit einer angeblichen Legitimation des Kindesmißbrauch im jüdischen Talmud argumentiert.

Zudem ist Cremers Versuch, den Talmud als Quelle antisemitischer Ressentiments zu mißbrauchen, laut dem Rechtsextremismus-Forscher Alfred Schobert in einem Interview in der taz, insgesamt weder neu, noch - in diesem Falle - auf seinem eigenen Mist gewachsen.
(Wobei ich an dieser Stelle bzgl. des taz-Interviews anmerken möchte, dass Herr Schobert in der Überschrift falsch zitiert wird.)

Die NPD ihrerseits lässt es sich auf ihrer Homepage natürlich nicht nehmen, Stellung zu beziehen. Dazu äussert sie sich verharmlosend in dem strafrechtlich relevanten Punkt:
[...] "Cremer hat in seiner Rede eine Stelle aus dem Talmud zitiert, in der etwas über Kinderschänder steht..."
um dann wörtlich aus aus Cremers Demonstrations Rede zu zitieren:
"Wenn so etwas in einer Synagoge gelehrt werden sollte, dann möchte ich keine Synagoge in Bochum noch anderswo haben"
um sich im Übrigen als die völlig zu Unrecht Behandelten darzustellen.

Konkret befasst sich dieser Abschnitt des Talmud im Übrigen mit der Strafbarkeit von Kindesmißbrauch, nicht dessen Gegenteil, wie Cremer es darstellte und sich somit das o.g. Urteil einhandelte.

In diesem Zusammenhang erwähnen sollte man noch die Homepage des Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, die auf ihrer Homepage einen Text mit zusätzlichen Quellenangaben hat, was gefälschte Talmud-Zitate vor Gericht betrifft.


von Sturmauge 00:05 | Einzelansicht & Kommentare (2)


Mittwoch, März 02, 2005

 
Gesellschaft

Hitler und kein Ende

Im zweiten Anlauf ist es laut einem Artikel bei Sueddeutsche.de einem polnischen Verlag nun gelungen, Hitlers "Mein Kampf" in der Landessprache neu aufzulegen. Nun könnte man etwa sagen - "andere Länder - andere Sitten" - oder vieleicht - "...die sehen das halt nicht so verkrampft".

Was immer man davon halten mag - einer der Umstände, die zu dieser Neuauflage ihren Teil beigetragen haben, war die Voraussetzung, dass eingangs ein wissenschaftliches Vorwort zu stehen habe. Dem wurde Genüge getan; Und der betreffende Wissenschaftler - Bogdan Michalski - seines Zeichens Juraprofessor, äussert sich in diesem Vorwort erstmal erwartungsgemäß, dass weder Hitler noch das NS-Regime mittels dieser Neuauflage verherrlicht oder verharmlost werden soll.
Aber dann kommts:
Vielmehr solle sie den Polen von heute verdeutlichen, wie die Deutschen einst gewesen sind – und womöglich noch heute seien. Die Deutschen, die Hitler zujubelten, hätten das Land im Zweiten Weltkrieg unterjocht.

...und Herr Prof. Michalski setzt gleich noch einen drauf...
Die Lektüre von "Mein Kampf“ könne als "Schutzimpfung“ wirken, die die Polen von solchen "abwegigen Gedanken“ wie die Unterstützung der deutschen Bestrebungen um einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat abbringen soll.


Dass er im Abschluss noch damit zitiert wird, dass die Lektüre von "Mein Kampf" Aufklärung darüber bringen könnte, wo heutige Vorurteile von Deutschen gegenüber Polen ihren Ursprung hätten (Anm.:So sie denn vorhanden sind ?!), überrascht dann nicht mehr wirklich.

Im Weiteren geht der Artikel dann auch nicht mehr so sehr auf das erschienene Buch als solches ein, sondern auf den Umstand, dass dieser Professor mit seinem Kommentar offenbar nicht allein da steht, sondern fast schon repräsentativ für ein gewisses Bild Deutschlands innerhalb der polnischen Bevölkerung zu sein scheint.

-> Zum Artikel

Okay - der Artikel ist ein bißchen kurz, um breit gefächert auf alle möglichen und unmöglichen Umstände der letzten sechzig Jahre einzugehen, die zum jetzigen Stand der Dinge geführt haben. Und ich kann auch nicht beurteilen, wie repräsentativ die Darstellung in diesem Artikel wirklich ist - aber mal zugrunde gelegt, sie ist es - ich hätte nie gedacht, dass wir bei unseren Nachbarn in einem so schlechten Bild stehen.

I´m not amused...
(Über den Umstand - nicht über die Polen)

von Sturmauge 00:13 | Einzelansicht & Kommentare (3)


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