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Samstag, August 14, 2004

 
Gesellschaft

Nazi fischt in heidnischen Gewässern

Einmal in der Woche verwandelt sich die Brocker Mühle bei Herzebrock-Clarholz in der Nähe von Gütersloh in einen gigantischen Motorradtreffpunkt. Bei gutem Wetter sind es so um die 3000 Biker. Das kommerzielle Angebot ist im Laufe der Jahre entsprechend mitgewachsen, es gibt nun diverse Stände und Buden, mit allem was das Bikerherz begehrt.
Seit einiger Zeit gibt es sogar einen Laden, in dem der heidnisch interessierte Biker, und davon gibt es etliche, sich mit keltischem und germanischem Schmuck, Götterfiguren, esoterischem Zubehör, Runen und Runenbüchern u.s.w. eindecken kann. Meniha heisst der Laden.

So weit, so gut. Man geht ja erfreulicherweise heutzutage wieder etwas unbedarfter mit heidnischer Symbolik um. Nichts an der Warenauslage ist problematisch, der Besitzer gibt sich als netter Verkäufer... ist er aber nicht.

Meinolf Schönborn steht da hinter dem Tresen, welcher sich nicht nur in Ostwestfalen einen Namen als bekennender Neonazi machte.
Schönborn wurde 1980 Landesvorsitzender der NPD, aus der er aber 1984 ausgeschlossen wurde. Selbst der NPD war er mit seinem „Förderkreis junges Deutschland“ zu militant.
Schönborn gründete die „Nationalistische Front“ (NF) und wurde deren Vorsitzender. Zunächst wurde sein Haus in der Bielefelder Bleichstrasse zum „Nationalen Zentrum“, nach massiven Protesten seitens der Antifa siedelte man nach Detmold / Pivitsheide um, traf aber auch dort auf massiven Wiederstand und gab auch dieses „Zentrum“ auf.
Schönborn rief zur Bildung „nationaler Einsatzkommandos“ nach dem Vorbild der Waffen-SS auf. In den Wäldern der Gegend wurden eifrig „sportliche und gesunde Kameraden für den Kampf auf der Strasse“ ausgebildet.
Die Partei wurde 1992 wegen Bildung paramilitärischer Terrorgruppen verboten.
Ein Versuch Schönborns, seine politische Arbeit in Dänemark fortzusetzen, scheiterte. Er wurde von Demonstranten vertrieben. Als er 1995 nach Gütersloh zurückkehrte, wurde er wegen Weiterführung der verbotenen NF festgenommen und zu 2 Jahren und 3 Monaten Haft verurteilt.
Ausserdem gab es eine Anklage wegen schwerer Körperverletzung. Schönborn hatte zusammen mit einigen Kumpanen einen jungen Antifaschisten verprügelt.
In mehreren Strafverfahren wurde Schönborn vom Rechts(aussen)anwalt Jürgen Rieger vertreten, selbst Neonazi und führendes Mitglied der Artgemeinschaft, ausserdem unter dem Pseudonym Jürgen Riehl Autor von „Funkenflug, Handbuch für nationale Aktivisten“.

Nun betätigt sich dieser Herr Schönborn also als Einzelhändler im esoterisch-heidnischen Bereich an einem Treffpunkt für Motorradfahrer. Warum tut er das? Hat er sich etwa geändert? Ist ein besserer Mensch aus ihm geworden?
Wohl kaum. Das belegt schon die Broschüre über den "Z-Versand" (auch im Internet vertreten), welche er seinen Kunden in die Hand drückt. Inhaber des „Z-Versand“ sowie des dazugehörigen „Zündstoffverlag“ ist ebenfalls Herr Schönborn. Der Z-Versand vertreibt einschlägige Artikel wie T-Shirts, Musik, Stiefel, Bücher u.a.m.; Eben alles, was das Herz eines aufrechten "Ariers" begehrt. Aufgelockert und vermischt mit Runenbüchern (natürlich auch dem von List ), Götterfiguren, heidnischem Schmuck und esoterischem Tingeltangel.

Offenbar versucht Meinolf Schönborn mit Meniha seinen Z-Versand in zweierlei Hinsicht zu unterstützen. Mit Geld, und mit Leuten aus der Biker- und Heidenszene, die er mit seiner Broschüre in das Naziumfeld locken will.

Die Antifa-West und Cable-Street-Beat organisierten am 09.06. eine gelungene Info-Aktion an der Brocker Mühle, unterstützt vom Motorradfahrerverband Kuhle Wampe und einigen anderen antifaschistischen Bikern. Die Biker wurden über den Herrn von Meniha umfassend informiert, es gab ein ausführliches Flugblatt .

Dank dieser tollen Aktion dürfte es in Herrn Schönborns Kasse nun erheblich seltener klingeln, und es bleibt zu hoffen, dass dieser Laden samt seinem Inhaber möglichst bald wegen mangelndem Umsatz wieder verschwindet.

von tina 18:41 | Einzelansicht & Kommentare (2)


Kommentare:

Das Prinzip des "geteilten Sortiments" hat sich ja auch bewährt in jenen Kreisen. Es gibt ja sogar Fälle, wo das "einschlägige" Sortiment von denen, die das "harmlose" gut finden verteidigt wird, weil sie auf das harmlose nicht verzichten wollen. So schafft man Lobby unter Leuten, die sich eigentlich garnicht als "Vetreter" komischer Ideologien sehen (unds meist tatsächlich auch nicht sind)


Nicht unerwähnt bleiben sollte hier,dass Herr Schönborn in seinem Z-Versand Klamotten für Skinheads verkauft,obwohl er diese für "undeutsch" hält,weil sie "wie Engländer herum laufen und fremdvölkischen Körperschmuck tragen"!So findet dieser Seelenfänger neue Geldgeber und potentielles Kanonenfutter für eine organisation,die das ziel hat einen sozialistischen Staat zu erzwingen;d.h. die jungen höchst motivierten und leider sehr naiven Leute kämpfen für ihren eigenen Untergang,ohne dies zu bemerken! Es wird Zeit diesen Möchte-gern-Führer zu Fall zu bringen!


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