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Donnerstag, Oktober 28, 2004

 
Politik

Nicht-US-Bürger sind bei Bush unerwünscht


Offizielle Wahlkampfseite für Ausländer unzugänglich: Sogar "Bild"-Leser müssen draußen bleiben!

Es gibt schon komische Zufälle. Da nennt uns "Bild.de" heute zehn Gründe, [External Link] warum George W. Bush der bessere Präsident ist - beispielsweise weil "Bushs Prioritäten eindeutig sind. Er sieht den menschenverachtenden islamistischen Fundamentalismus, die mordwütigen Mullahs als die größte Gefahr für die westliche Welt". Oder besonders zackig: Weil er "die Lektionen der Geschichte gelernt (hat). Gegen gewaltbereite Fanatiker helfen keine guten Worte, da hilft nur militärische Stärke. Da gibt es bei ihm - anders als bei Kerry - kein Wackeln." Und dann heißt es plötzlich bei Bush: Deutsche müssen draußen bleiben. Trotz "Bild" und trotz der skurrilen "Bild"-Wahlempfehlung.


Das gibts bei Telepolis, aber die Lösung gibts beim Spiegel

von lokina 15:23 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik

Floridas Wahlsystem jetzt noch besser


Vor zwei Wochen fand ich in meiner mailbox ein satirisches Filmchen über eine amerikanische Voting Machine, zumindest dachte ich es wäre eine Satire. Wie man in der Telepolis heute lesen kann, liegen Realität und Satire nicht sehr weit auseinander.

Mit vollelektronischen Wahlmaschinen hofften die Verantwortlichen in den USA eigentlich, die Blamage von 2000 auszuwetzen, bei der in Florida unübersichtliche Loch- bzw. Strichkarten zu häufigen ungewollten Fehlentscheidungen der Wähler führten. Doch bereits jetzt ist absehbar, dass es 2004 bei der US-amerikanischen Präsidentenwahl noch schlimmer kommen wird.

von lokina 11:18 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik

gute Gründe...

BILD bringt eine peinliche "Wahlempfehlung" für Bush. Mal davon abgesehen, dass ich mich frage, wieso ein "BILD-Redakteur" (ein Glück, das "Journalist" hat er sich verkniffen, das wäre eine Beleidigung für den Berufsstand) eine "Wahlempfehlung" für die US-Präsidentenwahl ausspricht (Halloohooo - der US-Präsident wird in Amerika gewählt, von Amerikanern - nicht von BILD-Zeitungslesern!), kann man hier ein wunderschönes Beispiel Stammtischargumentation auf tiefstmöglichem Niveau erleben.

Müller-Vogg zählt also zehn Gründe auf, warum Bush Kerry vorzuziehen sei. Fünf davon bashen auf die "Gefahr durch Moslems" ein, denen Bush als einziger die "richtige Antwort" gibt, die freilich nichts mit Diplomatie, Strategie oder ähnlichem zu tun hat sondern mit Gewalt und mehr Gewalt. Dass sich ein paar der Gründe dadurch irgendwie wiederholen muss wohl sein, sonst hätte er ja nicht die 10 voll bekommen. Auch dass Bush auf die UNO pfeift findet Müller-Vogg gut.

Der starke Mann, der tut, was ein Mann tun muss ist da ganz oben in Müller-Voggs Fantasie des Weltführers und Verteidigers der westlichen Welt gegen die muslimischen Horden und die Schlitzaugen und überhaupt alles, was nicht westlich ist oder sein will. Ein harter starker Führer muss da her, um uns alle zu retten.
Das Beste hebt er sich aber bis zum Schluss auf:
10. Bei Bush wissen wir, was wir zu erwarten haben. Bei John Kerry weiß dagegen niemand, wofür er steht und wohin er Amerika – und die Welt – führen will.

Na DAS ist doch mal ein guter Grund. Komisch, gerade weil man weiß, was man von Bush und seinen NeoCons zu erwarten hat, hoffe ich jedenfalls, dass er nicht nochmal ran darf, bevor er noch mehr Welt kaputt ballert. Klar, ob Kerry "besser" ist weiß keiner - wahrscheinlich ist er das nicht einmal allzu sehr - aber bei Kerry besteht wenigstens die egal wie geringe Möglichkeit.

Oh, und was der Wunsch nach einem “starken Führer” bewirken kann, gerade von Seiten xenophober Menschen, die Gewalt als politisches Mittel bevorzugen, auch das ist bekannt. Und auch das ist nicht etwa ein Grund, lieber dies haben zu wollen, selbst wenn man die Alternative vielleicht wirklich noch nicht kennt - im Gegenteil…

(via IT&W, aber inzwischen auch im BILDBlog, wo ein anderer Punkt näher herausgesetellt wird, der mindestens so Banane ist...)

von Hellblazer 07:35 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Montag, Oktober 25, 2004

 
Gesellschaft & Medien

WikiNews

Ein hochinteressantes Projekt: WikiMedia. Aus der Zielsetzung:
[...] Wir streben an, eine freie Nachrichtenquelle zu schaffen, die jeden Menschen einlädt, Berichte über große und kleine aktuelle Ereignisse beizutragen, sei es aus direkter Erfahrung oder in Form einer Zusammenfassung aus anderen Quellen. Wikinews gründet sich auf die Idee, dass wir etwas Neues erschaffen, nicht etwas Altes zerstören wollen. Es basiert auf dem Glauben, dass wir gemeinsam eine großartige und einzigartige Nachrichtenquelle aufbauen können, die die Medienlandschaft bereichern wird.

Wikinews wird von Anfang an nützlich sein, selbst wenn wir zu Beginn relativ wenige Originalberichte haben werden, denn es wird freie, neutrale, übergreifende Zusammenfassungen von anderen Nachrichtenquellen liefern. Es wird bereits dann nützlich sein, wenn der abgedeckte Themenbereich noch sehr lückenhaft ist — denn bei diesen Themen werden wir bereits vom kollaborativen Wiki-Modell profitieren. Es wird wachsen und mit jedem Tag nützlicher werden.

Dadurch, dass Wikinews anstrebt, eine eigene brauchbare Ressource zu sein, wird es auch eine Alternative zu proprietären Nachrichtenagenturen wie der Associated Press oder Reuters darstellen; das heißt, es wird unabhängigen Medien eine Nachrichtenquelle von hoher Qualität zur Verfügung stellen, um ihre eigene Berichterstattung kostenlos zu vervollständigen. Dank der Copyleft-Lizensierung kann jeder auf der Basis unserer Arbeit seine eigene Nachrichtenquelle ins Leben rufen — auch eine, die nicht der Neutralität verpflichtet ist.

Während wir dabei vielen neuen Herausforderungen begegnen werden, wird Wikinews die Schlüsselprinzipien übernehmen, die Wikipedia und die anderen Wikimedia-Websites zu dem gemacht haben, was sie heute sind: Neutralität, freie Inhalte, und einen offenen Entscheidungsprozess.

Wir möchten die Idee des Bürgerjournalisten verbreiten, weil wir glauben, dass jeder einen nützlichen Beitrag dazu leisten kann, den Überblick darüber zu bekommen, was in der Welt um uns herum geschieht. Die Zeit für eine freie Nachrichtenquelle, von Menschen für Menschen, ist gekommen. Wir laden Euch ein, uns in diesem Unternehmen zu unterstützen, das das Potential hat, die Welt für immer zu verändern. [...]

Hehre Ziele, aber wenn man sich Wikipedia anschaut - warum nicht? Auf jeden Fall eine richtig tolle Idee, die unterstützt werden sollte.

(via IT&W)

von Hellblazer 18:58 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Dienstag, Oktober 19, 2004

 
Gesellschaft

Taliban Soap

Arabische Fernsehserienmacher haben Afghanistan bzw. die Taliban als Thema einer Fernsehserie entdeckt. "Der Weg nach Kabul" hat folgenden Plot:
Eine Afghanin und ein Palästinenser verlieben sich einander im Westen, in der englischen Metropole London. Doch die Liebe der beiden wird einer harten Belastungsprobe ausgesetzt: er will nach Afghanistan, um dort mit anderen Arabern den Kampf der Taliban gegen die Ungläubigen zu unterstützen. Die Frau muss sich verhüllen und darf nicht mehr arbeiten, die Liebe verblüht.

Um diese Liebesgeschichte herum soll die TV-Serie viel aus der jüngsten Geschichte Afghanistans erzählen: von den Mudschahedin und deren Kampf gegen die Sowjets und später gegen die Amerikaner, von den Trainingslagern der al-Qaida - sogar Osama Bin Laden soll vorkommen, dargestellt von einem jungen Schauspieler mit angeklebten schwarzen Bart - und eben von den Taliban: Weswegen jetzt über die Absetzung der Telenovella in Jordanien und Katar viel spekuliert wird.


Die Absetzung der Serie in Katar und Jordanien (nachdem die ersten drei Folgen in Saudi-Arabien ein Straßenfeger waren) wird zwar offiziell mit "technischen Schwierigkeiten" begründet, aber sie könnte auch mit der Drohung einer Terrorgruppe namens "Mudschahedin Brigaden von Irak und Syrien" zusammenhängen, die vorher noch nie in Erscheinung trat. Sie haben für den Fall, dass die Serie nicht die "ehrenwerte Wahrheit der Taliban" enthalten sollte, mit einer ganzen Kette von Mordanschlägen gedroht, gegen so ziemlich alle Beteiligten an der Serie (inclusive der Sender und deren Korrespondenten (!))

Abgesehen von der Schwierigkeit, die "ehrenwerte Wahrheit der Taliban" genau zu definieren, kann ich über eine solche Drohung nur den Kopf schütteln.

Ansonsten kann ich mich nur wundern, dass Soap-Produzenten heutzutage vor nichts mehr zurückschrecken, nicht einmal vor den Taliban. Andererseits ist es witzig, dass hier Strukturen, die aus dem amerikanischen Kulturkreis kommen (nämlich die "daily soap") in den Kontext der islamisch-arabischen Kultur übertragen werden.

Quelle: TP:Die "ehrenhafte Wahrheit" der Taliban im TV

P.S.: Mir ist bekannt, dass Osama bin Laden und die Taliban auch in anderen Serien thematisiert wurden, etwa in South Park Episode 5.09 "Osama hat nichts in der Hose". Aber South Park ist wohl kaum als "daily soap" zu bezeichnen.

von *V.K.* 17:42 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, Oktober 14, 2004

 
Wirtschaft

Und sie schwimmen in Milliarden

betitelt Die Zeit einen Artikel, der einen interessanten Blick hinter die derzeitige "schwierige" Wirtschaftslage wirft. Und macht vor allem das noch immer vorherrschende Primat des "Shareholder Value" und was da so dranhängt als Grund für die Misere aus, da die Gewinne nicht reinvestiert werden und so in den Konsum zurückgeführt werden können:
[...] In Deutschland liegen die Lohnstückkosten immer noch unter dem Niveau von 1996, während die inländischen Preise um 7 Prozent gestiegen sind. Die Folge: Die Verteilung des Volkseinkommens zwischen Löhnen und Gewinnen verschiebt sich immer weiter zugunsten der Gewinne. Noch nie seit der Wiedervereinigung entfielen knapp 31 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes auf die Gewinneinkommen (siehe Grafik).

»Besorgniserregend« nennt Patrick Artus, Chefvolkswirt der französischen Großbank CDC, das neue Phänomen. Wenn Gewinne nicht mehr in profitable Investitionen oder konsumierbares Einkommen fließen, fällt im besten Fall der Aufschwung geringer aus. Im schlechtesten Fall droht erneut eine Rezession. [...]
Aber solange die Politik, allen voran der Köhler Horscht, das Lied der Wirtschaftslobby singt, wie hier schon im April festgestellt wurde, wird sich da wohl nicht viel ändern.

(via Vasili)

von Hellblazer 15:32 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Montag, Oktober 11, 2004

 
Gesellschaft

Bürokratie: Satire und Realität

Damals in den Achtziger Jahren gab es für die damaligen Rechner (z.B. VAXen von Digital) das Textadventure "Adventure", das später von Infocom in drei Teilen (Zork I-III) für den C64 und andere Homecomputer herausgebracht wurde, wobei eins der Highlights die Beschreibung des
Flood Control Dam #3 (FCD #3)war. Dort heißt es unter anderem:
The construction of FCD #3 took 112 days from ground breaking to the dedication. It required a work force of 384 slaves, 34 slave drivers, 12 engineers, 2 turtle doves, and a partridge in a pear tree. The work was managed by a command team composed of 234 bureaucrats, 2347 secretaries (at least two of whom could type), 12,256 paper shufflers, 52,469 rubber stampers, 245,193 red tape processors, and nearly one million dead trees.

Damals (in den Achtziger Jahren) habe ich das für Satire gehalten und herzlich darüber gelacht. Doch was muss ich heute im SPIEGEL lesen:
In der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes kümmern sich 15.000 Staatsdiener in sieben Regionaldirektionen und 39 Ämtern um gerade einmal 6.800 deutsche Binnenschiffer

Wow! Das sind mehr als zwei Beamte pro Binnenschiffer. Um dasselbe Verhältnis pro KFZ zu erreichen, müßte man in allen Straßenbaubehörden, KFZ-Meldestellen und anderen straßenverkehrsbezogenen Behörden zusammen über 108 Millionen Angestellte bzw. Beamte beschäftigen (bei derzeit rund 54 Millionen zugelassene KFZ in Deutschland).

von *V.K.* 13:23 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik

Populismus statt Politik
CDU-Chefin Angela Merkel kann sich eine Unterschriftensammlung gegen einen möglichen EU-Beitritt der Türkei vorstellen. Auch der CSU-Politiker Michael Glos hatte sich dafür ausgesprochen. [...]
berichtet u.a. der Tagesspiegel. Klar, so hat man ja auch in Hessen schon die Wahl gewonnen, mit dumpfem Populismus. Da mit einem EU-Beitritt der Türkei sowieso nicht vor 2015 zu rechnen ist, wird hier mal wieder ein Popanz hochgezogen bzw. konsequent weitergeführt. Irgendwie muss man ja den rechten Wählerrand ansprechen - warum also nicht über das Stammhirn.

von Hellblazer 10:42 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Samstag, Oktober 09, 2004

 
Politik

DVU und NPD schließen Bündnis zu Land- und Bundestagswahlen

DVU und NPD wollen in Wahlen künftig nicht mehr gegeneinander antreten und zur Bundestagswahl 2006 gemeinsam auftreten. Was das bedeutet lässt sich auch schon erahnen:
[...] Die NPD-Spitze unterstützt dem Bericht zufolge ausdrücklich die Kandidatur von drei führenden Neonazis für den Bundesvorstand. "Wir wollen damit ein Zeichen setzen", sagt Voigt. Thomas Wulff, Thorsten Heise und voraussichtlich Ralph Tegethoff sollen am 30. Oktober kandidieren. "Mindestens einer wird in den Bundesvorstand gewählt", sagt Voigt.
laut Bericht der Tagesschau.

von Hellblazer 13:20 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik & Gesellschaft

Rechte Parteien seit 1946

Im Archiv des Tagesspiegel liegt ein schöner Überblick über rechtsradikale Parteien, Politiker und Auswirkungen von '46 bis heute.
[...] Dennoch bleiben bis heute viele Fragen offen. Wie konnte eine größere Anzahl Deutscher nach der totalen militärischen Niederlage und angesichts der Verbrechen, die im Namen Deutschlands begangen wurden, noch rechtsextreme Ideen verfolgen oder gar Parteien gründen? Wieso tendieren „normale“ Wähler, von 1946 bis 2004, auch zu neobraunen Parteien, wenn einer Regierung ein Denkzettel verpasst werden soll? [...]
Lesenswert.

(via Curious Creatures)

von Hellblazer 01:31 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Freitag, Oktober 08, 2004

 
Politik

Was alle schon wussten...

...ist nun offiziell: die Kriegsgründe für den Irakkrieg - man erinnert sich: "Arsenale von Massenvernichtungswaffen" sollten da entgegen den UN-Resolutionen bereitstehen um die ganze Welt anzugreifen und wenn man da nicht sofort einmarschiert habe der Irak in kürzester Zeit auch noch Atomwaffen - gibt es nicht. Der Bericht des obersten US-Waffeninspekteurs beschreibt auf rund 1000 Seiten das Nichts: keine Waffenlager, keine Programme, keine Labore, nichts. Nicht einmal die unterstellte Motivation, aggressiv-strategische Intentionen gegenüber der Golfregion und dem "Westen" gehabt zu haben konnte bestätigt werden. Im Gegenteil:
Die US-Inspektoren äußern sich auch zu den "strategischen Absichten" des Saddam-Regimes. Die Bush-Regierung hatte dem Regime vorgeworfen, eine "wachsende Bedrohung" für seine Nachbarn sowie die USA und ihre Interessen im Nahen Osten darzustellen. Das Bild des Duelfer-Reports fällt deutlich anders aus: Demnach war Iraks Politik von der Angst vor dem Erzfeind Iran geprägt. "Der Wunsch, ein Gegengewicht zu Israel zu schaffen und Status und Einfluss in der arabischen Welt zu erlangen, war zweitrangig." Schon gar nicht wollte sich Saddam erneut mit der Supermacht anlegen. Seine Ziele waren bescheidener: "Sein eigenes Überleben, das seines Regimes und seines Vermächtnisses."

schreibt die Frankfurter Rundschau. Was heißt das nun? Zumindest das: die USA haben offensichtlich einen unbegründeten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt. OK, es ist nicht Schade um das Regime selbst, aber der derzeitige Zustand ist auch nicht wirklich besser - mit etwas mehr Ruhe und Strategie, und vielleicht auch mit etwas mehr durchdachten Plänen hätte man den Menschen da unten wohl besser helfen können, als ihnen mal ein paar tausend Tonnen Sprengmaterial auf den Kopf zu schmeißen....

von Hellblazer 07:58 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, Oktober 07, 2004

 
Gesellschaft

Warum es intelligent ist, nett zu sein

Weil wir's grade erst davon hatten noch etwas schönes zum Thema ethisches Handeln auch in der Wirtschaft (oder gerade ? Oder aber nicht nur dort ?):
[...] Dass Menschen dabei miteinander kooperieren, weil sie Vertrauen ineinander haben, ist für unser Thema mithin völlig uninteressant. Uns genügt die Erfahrung lokaler oder auch multilateraler Kooperationen, dass es intelligent ist, nett zu sein. Wer dagegen Erfolg hat, indem er die Dummheit der anderen ausnutzt, zerstört damit die Umwelt, in der er Erfolg haben kann. Mit anderen Worten: Wer nicht nett ist, hat kurzfristig Erfolg, zerstört aber langfristig die Bedingungen seines Erfolgs. [...]

analysiert ein Prof. Dr. Norbert Bolz in seinem sehr lesenswerten Unicum-Artikel Hauptsache freundlich über Problemlösung im Rahmen von Kooperationen und Netzwerken.

Wobei ich diese ganze "nett"-Schiene so verstehe, dass "fair" damit gemeint ist, "nett" hat in meinen Assoziationen eher etwas schleimig-unverbindliches, und hier geht es ja gerade um Verbindlichkeiten, und das formulierte Gegenteil von "nett", "Ausnutzen von Dummheit" (wobei mir auch das Wort "Dummheit" ähnlich wenig gefällt, denn z.B. Uninformiertheit ist keine "Dummheit") deutet darauf hin: es geht um "Fairness" versus "Manipulation". Dann jedenfalls passt das schon sehr gut zusammen mit meinen Erfahrungen, seien diese positive oder negative.

Wer lügt, "hintenrum" agiert und sonstwie unfaire Methoden einsetzt mag tatsächlich kurzfristig Erfolge verbuchen können - mittel- und langfristig haut's ihn auf die Schnauze. Vor allem, wenn daneben Leute agieren, die eben nicht mal so mal anders reden, Lösungsansätze per Vorwurf und Angriff auf persönlichen Ebenen sabotieren oder sonstwie zu manipulieren anstatt zu überzeugen versuchen. Das gilt für Wirtschaftsfragen, für Politik oder für gesellschaftliche Fragen.

Wer überzeugen kann, muss nicht manipulieren. Oder anders herum: wer manipuliert, zeigt, dass er keine Möglichkeit zu überzeugen hat...

von Hellblazer 15:53 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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