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Samstag, August 06, 2005

 
Politik, Geschichte
Hiroshima und Auschwitz

Heute, am 6. August, jährt sich zum 60. Mal der Atombombenabwurf auf Hiroshima. Über 200.000 Menschen starben. Fast alle waren Zivilisten.

Zu diesem Ereignis veröffentlichte Richard Herzinger in der heutigen WELT einen angesichts des deutschen Diskurses - der seit den 60er Jahren weit verbreiteten Gleichsetzung von Hiroschima und Auschwitz durch Günther Anders, Carl Schmitt et al., der auch von weiten Teilen der Friedensbewegung zugestimmt wurde und wird - notwendigen Kommentars:

Atomarer Holocaust?

Die als restlose Ausrottung geplante, systematische Vernichtung einer gesamten als "Schädlingsrasse" definierten Menschengruppe bleibt das ungeheuerlichste Verbrechen, das in der Menschheitsgeschichte jemals ausgeführt worden ist. Dabei spielt nicht die Höhe der Opferzahl die entscheidende Rolle. Denn mit den Juden sollten nach der nationalsozialistischen Wahnideologie auch fundamentale zivilisatorische Ideale und Normen ausgelöscht werden, als deren Urheber die Nazis ihre Opfer betrachteten. Auf einem Planeten, der durch einen weltweiten Atomkrieg verwüstet würde, wäre kein Leben mehr möglich. In einer Welt aber, die von einer Ideologie von der Art des Nationalsozialismus beherrscht würde, wäre ein menschenwürdiges Leben nicht mehr denkbar. Eine solche Weltherrschaft gilt es mit aller Kraft zu verhindern - wenn nötig, auch durch Drohung mit Atomwaffen.


Ich bin nicht unbedingt ein Freund der oft erzkonservativen und manchmal "neoliberalen" "Welt". Für solche Kommentar verdient das Blatt aber größtes Lob.
Herzinger spricht mir, was die unerträglichen, allzu gängigen "Auschwitz - Hiroshima"-Vergleiche angeht, aus dem Herzen.
Hiroshima & Nagasaki - das waren die furchtbaren Konsequenzen einer Moral, für die der gute, ja vielleicht notwendige Zweck (bedingungslose Kapitulation Japans) die Mittel (Atombombenabwurf, zuvor Flächenbombardements von Großstädten) heiligt. Der systematische industriell betriebene Völkermord, meist unabsichtlich emphemistisch "Holocaust" (Brandopfer, beim dem das Oper vollständig verbrannt wird) genannt, war selbst Zweck - die Welt sollte von Juden und anderen "Untermenschen" "gereinigt" werden.

Und eins sollten gerade wir Deutschen nie vergessen: Die Atombombe wurde als ultimatives, verzweifeltes Mittel entwickelt, den gefährlichsten Agressor der bisherigen Weltgeschichte, das Deutsche Reich unter seinem ungemein populären Diktator Hitler, zu besiegen. Gegen Japan wäre die Atombombe nie entwickelt worden.

Ohne den deutschen Angriffskrieg keine A-Bombe auf Hiroshima (die ironischerweise teilweise mit in Deutschland angereichertem Uran bestückt war, dass nach dem per U-Boot nach Japan verbracht werden sollte).

von Martin 18:36 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Kommentare:

Ich halte es für wichtig, ebenjene historischen Ereignisse komplett getrennt voneinander zu halten, da man mit einem Vergleich immer eines von beiden "unrechtmäßig" behandelt - sowohl der Holocaust als auch die Atombomben auf Japan sind so starke "Einzelereignisse", dass diese jeweils einzeln und für sich behandelt und bewertet gehören.

Ein Vergleich gehört da schlicht nicht dazu, da gebe ich dir vollkommen recht. Zwei "einzigartige" Ereignisse der Weltgeschichte kann man nicht vergleichen oder in Relation setzen. Dann wären sie nicht mehr einzigartig. Und DAS, sie als nicht mehr herausragend einzigartig zu begreifen, wäre tatsächlich unerträglich.

Zum Thema A-Bombe noch interessant ein Telepolisartikel:
Wie Präsident Trumans Selbstrechtfertigungen die Geschichtsschreibung ersetzen


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