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Samstag, Mai 14, 2005

 
Politik

"Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" in der ZEIT

Die ZEIT schaut sich besagte Initiative mit dem "sozialen" Namen genauer an, um festzustellen, dass ihre Agenda mit "sozial" nicht viel am Hut hat. Kein Wunder, ist sie doch eine Lobbyinitiative der Wirtschaft.
[...] Die Initiative arbeitet im Innersten der deutschen Medienrepublik, dort, wo die Nachrichten des nächsten Tages entstehen, dort, wo die veröffentlichte Meinung gemacht wird. Sie setzt alles daran, Stimmungen zu verstärken oder zu drehen und medialen Druck zu erzeugen. Wer die Arbeit der Initiative kennt, versteht den fortschreitenden Wandel in der öffentlichen, politischen Kultur, denn ihre Macher glauben fest daran: Wer am Ende die Herrschaft in einer Debatte erringt, dem winkt der höchste Preis – eine Politik nach seinem Gusto.

[...]

Ihre Macher schreiben das Soziale in der sozialen Marktwirtschaft kleiner als andere. Doch die Frage, wie klein sie es schreiben, beantworten sie nicht. »Es ist die große Schwäche vieler Wirtschaftsliberaler und offensichtlich auch der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft«, sagt Politikprofessor Manfred Schmidt. »Sie haben für das Anliegen derjenigen, für die Sozialpolitik gemacht wird, kein überzeugendes Angebot.« So bleibt der Sozialstaat eine Leerstelle, hat keine erkennbare Zukunft. [...]

Ein wichtiger Blick hinter die Kulissen auch der Medien, die sich von Lobbys und Think Tanks willig instrumentalisieren lassen auf der Suche nach Themen, Quoten und Auflage versprechenden Horrorszenarien, denn wen interessieren nüchterne und ausgeglichene Fakten, wenn Aufmerksamkeit nur noch durch Lautstärke erreicht werden kann? Den Vorwurf also auf Lobbiisten und deren Weiterträger wie Medien oder Politiker zu beschränken greift zu kurz. Denn wem wollen diese denn was erzählen? Uns allen. Wer also nur noch aufblickt, wenn jemand marktschreierisch Schlagzeilen in Großbuchstaben produziert, ruhigen und sachgemäßen Erläuterungen, die alle Seiten zu betrachten versuchen aber in Fastfood-Mentalität als zu anstrengend und damit uninteressant empfindet, der muss sich nicht wundern, wenn er am Ende mit leerem Magen dasteht, denn er bekommt genau das geliefert, was er möchte: Gaumenkitzel ohne Substanz, Blähware ohne Nährwert und Extremgeschmack, der den Mund wässert, während der Körper verhungert. Geliefert wird, was gekauft wird.

Wenn eine INSM den großen Erfolg hat, den die ZEIT ihr zugesteht, sagt das viel aus über die Medien, die Politik und die Interessengruppen, die ihre Figuren da bewegen. Aber eben auch über eine Gesellschaft, die die mit dieser Ware gefüllte Regale auch willig leer kauft...

von Hellblazer 14:58 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Kommentare:

In dem Zeit-Artikel heißt es:

"Sogar die Ökostrombranche plant ihre Kampagnen inzwischen schon nach dem Muster und mit den Methoden der Initiative"

Ach, deshalb kamen mir die Methoden gleich so bekannt vor!


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