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Samstag, Februar 26, 2005

 
Politik & Kultur

Eine bessere Welt?

Was-wäre-wenn-Spiele - nicht zu verwechseln mit müßigen "hätte-man-damals-doch-nur" Nörgeleien - stellen ausgefahrene Denkstrukturen, Klischees und "Sachzwänge" in Frage. Brian W. Aldiss nannte Alternativwelt-Geschichten, in denen bestimmte historische Ereignisse anders ausgegangen sind als in unserer "realen" Welt, die "hohe Schule der Science Fiction". Auch als schlichtes Gedankenexperiment in Aufsatzform klären sie auf amüsante Art auf.

Ein wirklich gelungenes Gedankenexperiment dieser Art ist ein Artikel von Josef Joffe im "Tagesspiegel" vom 20. Februar 2005:
Eine Welt ohne Israel

"Ist der jüdische Staat die Ursache des Mangels an Demokratie und wirtschaftlichem Erfolg der islamischen Welt – oder ein Vorwand?""Stellen wir uns vor, Israel hätte nie existiert - Gäbe es dann keine Not und Unterdrückung, die zornige junge Männer zu Selbstmordattentätern macht?"


Joffe stellt u. A. überzeugend da, dass die arabische Welt ohne die Existenz Israels als "einigendem Gegner" wahrscheinlich noch unfriedlicher wäre, als sie es ohnehin ist - und die Palästinenser aller Wahrscheinlichkeit nach auch in dieser Alternativwelt keinen eigenen Staat hätten.

Besonders wichtig dürfte folgende Feststellung Joffes sein:
"Das alles kann weder Israels anhaltende Besetzung der Westbank und Gazas rechtfertigen, noch das Leid, das es den Palästinensern zufügt und das auch Israels Seele schadet. Es ist auch nicht jede Kritik gleich Antisemitismus, wie viele Juden rasch vermuten. Aber wer Israel die Legitimität abspricht, begibt sich in eine unheimliche Nähe zu diesem dunkelsten aller Glaubensbekenntnisse. Demnach sind die Juden allmächtig, allgegenwärtig und verantwortlich für alles Übel auf der Welt. Heute befindet sich Israel in einer ähnlichen Position: als Handlanger oder Manipulator amerikanischer Macht – gefolgt von der zwanghaften Idee, dass die Übel des Nahen Ostens zusammen mit der Schwächung oder gar Eliminierung Israels zugunsten eines binationalen Staates verschwinden würden."


Das sollte man gerade deutschen Politikern und Publizisten ins Stammbuch schreiben. Und auch all jenen "mündigen Bürgern", die Israel in Umfragen für "die größte Gefahr für den Weltfrieden" halten.

Den Hinweis auf den Artikel fand ich im Weblog:

"Die Achse des Guten"

von Martin 10:55 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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