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Sonntag, Februar 27, 2005

 
Gesellschaft

Vom Umgang mit bewußtseinverändernden Substanzen

Einen angenehm differenzierten Artikel zum Thema - Enthogene Substanzen im religiösen Erfahrungskontext - gibts auf Telepolis zu lesen.

Der Autor beschreibt darin den wohl unvermeidlichen Konflikt, wenn unsere säkularisierte Gesellschaft mit der kulturell-religiös begründeten Einnahme solcher Substanzen konfrontiert wird - und welche Probleme sich dadurch für beide Seiten auftun.

Wer heute Erfahrungen mit dem allumfassenden Einen (vulgo: Gott) oder einer "heilen Welt" hat, ist leider eher ein Fall für die Klappse als für die Kanzel. Irgendeine Institution wird für ihn feststellen, ob das nur eine luftige Halluzination oder eine ernst zu nehmende "Erscheinung" war. Spirituelle Jubelfahrten unterliegen seit jeher einer sozialen Kontrolle, früher war die Kirche dafür zuständig festzustellen, ob man es mit einem Mystiker oder einem Scharlatan zu tun hatte. Sie war es auch, die die "korrekte" Deutung des Erlebten vornahm. Wer heute glaubt, tief ins spirituelle Gewebe vorgedrungen zu sein, für den gibt es mehrere Optionen: Entweder wird er oder sie von den Freunden sanft von der Tanzfläche in den Chill-Out Bereich geführt oder eine andere Art von Peergroup verordnet den beruhigten Verarbeitungszustand.


Der Autor erwähnt in diesem Zusammenhang aber auch mit Nachdruck die Unverzichtbarkeit eines weltanschaulichen Backgrounds, auf den aufbauend die Einnahme und Wirkung der Substanz - im Rahmen einer strukurierten, zeremoniellen Handlung - in gewünschter Weise kanalisiert wird. Und-vice versa-dass es, bei Fehlen desselben, in deutlich drastischerem Maße zu "unerwünschten Nebenwirkungen" kommen kann.

Damals, genauer im Jahr 1993, hatte ein Esoterik-Veranstalter zu einem quasi-schmamanistischen Ritual in kleinem Kreis geladen. Das Flugblatt versprach die "Sprengung der Grenzen des Ego". Was für die Teilnehmer folgte, war ein va banque Spiel mit der Psyche, die aus Brasilien eingeflogenen Cefluris-Mitglieder hatten das Ritual auf europäische Verhältnisse zuschneiden wollen.

[...]
Bei einigen Teilnehmern kam es damals zu einschneidenden Erlebnissen, die von Weinen, Schreien und Heulkrämpfen begleitet waren. Der Leiter des Rituals zeigte sich kaum imstande, die unerwarteten Einsichten der Menschen zu kanalisieren.


Allerdings bleibt auch nicht unerwähnt, dass in anderen Ländern, nach anfänglichen Schwierigkeiten, eine zunehmende Akzeptanz der zeremoniell-gebundenen Verwendung möglich war.
Vieleicht - aber da habe ich im Moment noch starke Zweifel - wird sich auch hierzulande eine diesbezügliche Diskursfähigkeit herausbilden; Mit einem kategorischen Verbot mehr, wird sich dieses Thema kaum zu irgendjemandes Zufriedenheit abhandeln lassen ?!

Zum Artikel: Hier entlang

von Sturmauge 16:10 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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