Wikingersiedlung bei Schleswig ausgegraben

19. August 2010 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Archäologen haben in Füsing in der Nähe von Schleswig eine Wikinger-Siedlung aufgespürt, die noch älter ist als Haithabu.

Das Archäologenteam unter der Leitung von Andres S. Dobat (Universität Århus) hat hier eine Siedlung aufgespürt, die bereits um das Jahr 700 bestand und damit ein Jahrhundert älter als Haithabu ist. Mit bis zu 100 Häusern besaß sie zudem eine für die damalige Epoche herausragende Größe. Deutlich kleiner als Haithabu zwar, aber das war seinerzeit auch das Maximum im ganzen Ostseeraum. Dorbat spricht von der bedeutendsten wikingerzeitlichen Ausgrabung in Schleswig-Holstein seit 25 Jahren.

Bemerkenswert ist das frühe Gründungsjahr 700. Der angelsächsische Chronist Beda, der über die Auswanderung der Angeln aus der Schleiregion nach England schrieb, bezeichnete nämlich deren Heimatregion zu der Zeit wegen der Emigration noch als entvölkert. Dobat: „Jetzt haben wir einen Hinweis, dass dies offenbar gar nicht stimmt.“

Weiter: Sensation: Wikingerstadt ausgegraben (shz.de)

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5 Kommentare
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  1. Dobat: “Jetzt haben wir einen Hinweis, dass dies offenbar gar nicht stimmt.”

    wie so oft in der archäologie…

  2. Auch ich habe mir den Nachnamen des so erfolgreichen Archäologen Andres D o b a t zunächst mit Hilfe einer Eselsbrücke ins Gedächtnis rufen müssen. Dabei diente mir der Name der estnischen Universitäts-stadt D o r p a t (Tartu) als Gedächtnishilfe, wie er sich ja auch in Ihren Text eingeschlichen hat.

    Meines Erachtens klingt der Familienname D o b a t selbst schon wie die Bezeichnung für einen wikingerzeitlichen Handelsplatz.

  3. Danke für den Hinweis und die „Eselsbrücke“!

  4. […] handelt es sich um die schon länger andauernde Kampagne bei Füsing. (Hierzu, aus dem Jahr 2010: Wikingersiedlung bei Schleswig ausgegraben) und Sendsationeller Fund in Füsing – Wikingerstadt ausgegraben (Penzweb.de. ein privates […]

  5. Meines Wissen gab es vor 1 oder 2 Jahren auch die Möglichkeit einer Führung durch das Ausgrabungsgelände bei Füsing, eventuell gibt es diese Möglichkeit noch immer? Vielleicht für den ein oder anderen nicht ganz uninteressant.

    Bin erst letztes Jahr über einen Artikel in der Flensborg Avis auf Füsing gestoßen, dabei wohne ich gar nicht weit weg. Wer etwas Dänisch beherrscht, hier sonst der Link, auch mit einem Bild des Ausgrabungsgeländes: http://www.fla.de/?UNF=1f&G=6f78
    (Anmerkung: Die Flensborg Avis verwendet für Südschleswig die dänischen Ortsnamen, also Slesvig, Hedeby, Fysing etc.)

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