„Wikinger hatten vermutlich sogar Eheverträge“

25. Februar 2017 | Von | Kategorie: Wissenschaft

„Spricht man von Wikingern, ist von deren Frauen nur selten die Rede. Und das, obwohl sie für die damalige Zeit sehr viele Rechte hatten. So durften sie sich scheiden lassen und hatten – gleich wie uneheliche Kinder – einen Anspruch auf das Erbe ihres Mannes. Waren die Wikinger in puncto Gleichberechtigung wirklich so fortschrittlich oder verherrlichen wir die nordischen Eroberer? Der Archäologe Jörn Staecker von der Universität Tübingen klärt auf.“
Das Interview mit Staecker auf NATIONAL GEOGRAFIC.de

Anmerkung
Für besonders wichtig halte ich die Antwort Staeckers auf die abschließende Frage:

Zweitfrauen, Raubzüge, Sklavenhandel. Zum Abschluss eine Einschätzung: Verklären wir möglicherweise die Wikingerzeit?
Teilweise schon. Die Wikinger sind immer genau so, wie wir sie haben wollen. Sie sind friedlich, brutal, intelligent, emanzipiert und ungezähmt. Nach außen hin hatten Frauen zwar viele Rechte. Aber dass sie diese in der Praxis genauso durchsetzen konnten, ist zu bezweifeln – wobei das natürlich im Einzelfall zu betrachten ist. Dass die Sklavenhaltung nur wenig Beachtung findet, hat dagegen schon viel damit zu tun, wie wir die Wikinger wahrnehmen. Und da sind wir alle ein wenig beeinflusst: Das beginnt bei der Kinderserie „Wickie und die starken Männer“, später sind es Charaktere aus „Vikings“ oder „Die Legende von Beowulf“.

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