Völkische Siedler

3. September 2012 | Von | Kategorie: Gjallarhorn Weblog

Sie sind eine Gefahr für die Demokratie, ein Ärgernis für ökologisch und heidnisch gesonnene Demokraten und eine Dauerbaustelle von Odins Auge – Siedler mit völkisch-rassistischer Agenda, wie z. B. die „Neo-Artamanen“.

Im bei „Publikative“ und „Blick nach rechts nachzulesenden, sehr informativen Artikel „Völkische Kolonialisten“ heißt es, dass viele Neu-Siedler in ländlichen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern aus den Reihen der rassistischen Artgemeinschaft stammen, die im Artikel zu Recht als „heidnischer Kampfverband“ bezeichnet wird.
Das ist insofern bemerkenswert, da die „Nazitrus“ der „Artgemeinschaft“, vor allem nach dem Tod des Neonazi-Multifunktionärs und „Artgemeinschafts“-Anführers Jürgen Rieger, sehr oft als ob ihrer „Germanenspinnerei“ und ihres altmodisch-trachtenvölkischen Auftretens in der rechten Szene isolierte „völkische Esoterikersekte“ unterschätzt werden. Die völkischen Siedler kennen sich auffallend oft von Treffen der „Artgemeinschaft“ her, etliche Aktivisten sind „artgläubig“.

Die völkischen Öko-Bauern sind eine reale Gefahr, und sie sind nicht auf Mecklenburg-Vorpommern beschränkt:

[…]Vordergründig werden die Höfe zu Wohlfühloasen, strategisch dienen sie jedoch als überregionale Operationsbasen. Die nationalen „Sippen“ sind eng verbandelt mit Gleichgesinnten und Familienangehörigen in der Lüneburger Heide oder Schleswig-Holstein, dort gibt es ähnliche Projekte. Ziel scheint es ein autarkes, nationales Wirtschaftsnetzwerk zu schaffen, in dem vorrangig die eigenen Anhänger Beschäftigung finden.[…]

Es gibt aber auch Ansatzpunkte, was sich gegen die grün-braunen Siedler machen lässt:

Zu Brauchtumsfeiern wie Sonnenwenden oder Erntedankfesten werden Nachbarn und Kunden eingeladen, die oft nichts wissen vom politisch motivierten Hintergrund. Auffällig an den rechten Kolonialisten sei, so Richard Scherer, Mitglied im Kirchgemeinderat Reinshagen, dass sie immer auch einen Feind brauchten. Sei es der kritische Ortsbürgermeister, eine angebliche „Migrantenflut“ oder ein nahender „Bürgerkrieg“. Viele rechte Siedler leben seiner Beobachtung nach in der Vorstellungswelt einer Bedrohung.[…]

Ein wichtiger Punkt ist Aufklärung, um völkische Rassisten, die nicht offen mit ihrer Gesinnung hausieren gehen, erkennen zu können. Nach meiner Erfahrung verplaudern sie sich ziemlich schnell, da sie ihre Ideologie für völlig richtig und normal halten. Selbst wenn sie z. B. versuchen offen rassistische Aussagen vermeiden, äußern sie sich trotzdem deutlich rassistisch, weil ihr Maßstab, wo Rassismus (oder Nationalismus, Antisemitismus usw.) anfängt, deutlich nach „rechtsaußen“ verschoben ist. Hilfreich ist eine von Antje Schrupp formulierte Taktik: Bleibt die Antwort auf die Frage nach Rassismus in einer Gruppe schwammig, einfach fragen, ob der Verlobte aus Nigeria auch mitmachen könne.
Sehr wichtig ist die Beobachtung, dass sie immer auch einen Feind brauchen. Ohne Feindbilder und Schuldzuweisungen funktioniert ihr Weltbild nicht!

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4 Kommentare
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  1. Nur gut, daß Ihr keine Feindbilder habt. 🙂

  2. Haben wir nicht. Brauchen wir nicht: Nazis sind keine Bilder – sie sind Realität.

  3. […] Neulich schrieb ich: Sehr wichtig ist die Beobachtung, dass sie immer auch einen Feind brauchen. Ohne Feindbilder und Schuldzuweisungen funktioniert ihr Weltbild nicht! […]

  4. […] “Arierzuchtvereins” “Artgemeinschaft” sind Teil des Problems der “völkischen Siedler”, z. B. der “Neo-Artamanen”. Wobei man diesen “netten” neuen Dorfnachbarn […]

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