Sonnenstein der Wikinger – er funktioniert wirklich!

2. November 2011 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Zur Zeit der Wikinger war der Magnetkompass in Europa noch nicht bekannt. Zur Navigation orientierten sich die Seefahrer daher vor allem an den Sternen oder dem Sonnenstand. Aber über der Nordsee und dem Nordatlantik ist der Himmel häufig bedeckt.

Dass die Wikinger in solchen Situationen einen Doppelspat zur Bestimmung des Sonnenstands genutzt haben könnten, war schon häufiger vermutet worden. Wie effektiv und genau das Mineral jedoch auch unter schlechten Lichtverhältnissen funktioniere, sei bisher umstritten gewesen, sagen Ropars und seine Kollegen. Im Rahmen ihrer Studie führten sie daher dazu mehrere Tests im Labor und unter freiem Himmel durch.
Es gelang ihnen selbst bei bedecktem Himmel und in der Dämmerung noch den Sonnenstand bis auf wenige Grad genau zu messen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society A“.
Wikinger nutzten transparentes Mineral als Sonnenkompass (http://www.scinexx.de)

Allerdings ist der Sonnenstein wohl nicht ganz das selbe wie ein Sonnenkompass.
In meinem nun schon nicht mehr ganz neuen Aufsatz Wogenrösser und Sonnensteine – Teil 3: Die Navigation der Wikinger schrieb ich:

m Prinzip ist der Sonnenkompass eine Sonnenuhr. Er besteht aus eine Scheibe, in die konzentrische Ringe als Skala eingraviert wurden, einer ebenfalls eingravierten Windrose und einem Schattenwerfer. Wie findet man damit die Himmelsrichtungen? Das genaue Verfahren ist ziemlich zeitaufwendig und funktioniert nur, wenn man an einem Ort bliebt. Zunächst stellt man den Kompass möglichst waagerecht auf und bestimmt mit der Ringskala die Länge des Schatten. Man markiert auf der Windrose den Punkt, an dem der Schatten endet. Dann wartet man so lange, bis der Schatten wieder die selbe Länge wie bei der ersten Messung hat. Auch hier markiert man die Position des Schattens. Die Winkelhalbierende des Winkels zwischen dem ersten und zweiten Messpunkt zeigt genau nach Süden. Kam es auf See nur auf die ungefähre Orientierung an, ging es auch schneller: Die Schattenlänge zeigte die Tageszeit an, die Richtung des Schattens erlaubte dem erfahrenen nordländischen Navigator, der ja wusste, wo die Sonne zu bestimmten Tageszeiten stand, die Himmelsrichtungen abzuschätzen. (…)

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Der Sonnenstein ist ein mögliches Hilfsmittel, um auch bei bedecktem Himmel mit dem Sonnenkompass navigieren zu können. Den Sonnenstein beschrieb ich auch, allerdings beschrieb ich seinen Funktionsweise ein wenig falsch.

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