Sexistische Auspeitschung auf den Malediven

30. März 2013 | Von | Kategorie: Gjallarhorn Weblog

Eine Mitteillung und ein drängender Apell von AVAAZ:

Es ist kaum zu glauben — ein 15-jähriges Vergewaltigungsopfer ist zu 100 öffentlichen Peitschenhieben verurteilt worden! Lassen Sie uns diesen Wahnsinn beenden, indem wir dort ansetzen, wo es der maledivischen Regierung richtig weh tut: Beim Tourismus.

Der Stiefvater des Mädchens soll sie über Jahre hinweg vergewaltigt und ihr Kind getötet haben. Nun sagt das Gericht, dass sie wegen “außerehelichen Geschlechtsverkehrs” mit einem Mann, dessen Name nicht einmal genannt wurde, ausgepeitscht werden muss! Der maledivische Präsident Waheed steht bereits unter weltweitem Handlungsdruck — wir können ihn dazu zwingen, das Mädchen zu retten und das Gesetz zu ändern, damit anderen Opfern dieses grausame Schicksal erspart bleibt. Nur wenn wir jedes Mal dort einschreiten, wo solche Schandtaten passieren, können wir den Krieg gegen die Frauen stoppen.

Der Tourismus ist eine große Einnahmequelle für die maledivische Elite und die Minister. Lassen Sie uns diese Woche eine Million Unterschriften an Präsident Waheed sammeln und den Ruf der Inseln gefährden, indem wir schlagkräftige Anzeigen in Reisemagazinen und im Internet schalten, bis er einschreitet, um sie zu retten und dieses ungeheuerliche Gesetz abzuschaffen. Unterzeichnen Sie und leiten Sie diese E-Mail jetzt weiter:

Alptraum im Paradies

Die Malediven sind ein Paradies für Touristen. Aber leider nicht immer für die Frauen, die dort leben. Es gibt Länder, die noch härtere Auslegungen der islamischen Scharia haben, aber auf den Malediven können Frauen und Kinder öffentlich ausgepeitscht werden, wenn sie für außerehelichen Sex oder Ehebruch schuldig befunden werden. Voreheliche ‚Unzucht‘ ist illegal, aber obwohl dabei normalerweise ein Mann und eine Frau beteiligt sind, sind 90% derjenigen, die bestraft werden, Frauen! Jede dritte Frau zwischen 15 und 49 Jahren ist körperlich oder sexuell missbraucht worden — doch kein Einziger Vergewaltiger wurde in den letzten drei Jahren verurteilt.

Wenn wir diesen Kampf gewinnen, können wir Frauen überall helfen. Denn die maledivische Regierung bewirbt sich gerade für eine hochrangige Menschrechtsposition in der UNO – auf einer Plattform für Frauenrechte! Die Malediven sind auf ihrer eigenen Reise eine Demokratie zu errichten und möchten ein Vorbild für eine islamische Demokratie darstellen. Der Präsident hat den Generalstaatsanwalt gebeten, Berufung im Fall des 15 jährigen Mädchens einzulegen. Doch das ist nicht genug. Extremisten in seinem Land werden ihn dazu zwingen, weitere Reformen zu verwerfen, wenn die weltweite Aufmerksamkeit schwindet. Lassen Sie uns den Malediven sagen, dass sie ihren Ruf als romantisches Urlaubsziel aufs Spiel setzen, außer sie zeigen umgehend, dass sie die universellen Menschen- und Frauenrechte respektieren.

Wenn genug von uns die Stimmen erheben, können wir Präsident Waheed und die Abgeordneten dazu bringen, den Extremisten die Stirn zu bieten. Der Präsident wurde schon dazu bewegt, in dieser schandhaften, tragischen Geschichte tätig zu werden — lassen Sie uns diesen Augenblick nutzen, um weitere schreckliche Ungerechtigkeiten gegenüber Mädchen und Frauen zu verhindern. Unterzeichnen Sie die Petition und leiten Sie sie weiter: Petition

Wenn solch extreme Fälle die weltweite Aufmerksamkeit erreichen, ist es wichtig, dazu Stellung zu beziehen — egal ob in den USA, Indien oder den Malediven. Avaaz-Mitglieder haben sich oft dafür eingesetzt, den globalen Krieg gegen Frauen zu stoppen. In Afghanistan haben wir zum Schutz eines Mädchens beigetragen, das den Mut gehabt hat, über ihre schreckliche Vergewaltigung zu sprechen; in Honduras haben wir einheimischen Frauen dabei geholfen, gegen ein Gesetz anzukämpfen, unter dem Frauen verhaftet werden könnten, wenn sie die Pille danach nehmen. Setzen wir uns jetzt für die Frauen auf den Malediven ein!

Mit Hoffnung und Entschlossenheit,

Jeremy, Mary, Nick, Alex, Ricken, Laura, Michelle und das ganze Avaaz-Team

Meiner Ansicht nach ist bei AVAAZ durchaus eine gewisse Skepsis angebracht.
Dennoch habe ich gerade diese Meldung bewusst weiterverbreitet – weil sie sonst so ziemlich untergeht, und weil die Malediven bzw. das dort herrschende Regime seitens weiter Teile der veröffentlichten Meinung und auch seitens der offiziellen deutschen Aussenpolitik zu den „guten“ (systemrelevanten?) Menschenrechtsverletzern gezählt werden.

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