Archäologen des archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein fanden bei Ausgrabungen an der geplanten Trasse der Autobahn 20 neben bronzezeitlichen und eisenzeitlichen Siedlungsspuren einen gut erhaltenen Urnenfriedhof.

Im Zuge der archäologischen Grabungen an der geplanten Trasse bei Bad Segeberg wurden bereits letztes Jahr Reste einer früheisenzeitlichen Siedlung entdeckt.
In diesem über Jahrhunderte hoch frequentierten Raum Ostholsteins stieß das Grabungsteam des archäologischen Landesamtes nun auch auf Siedlungsspuren aus der Bronzezeit sowie, am Ortsausgang von Bad Segeberg, auf einen rund 2000 Jahre alten großen germanischen Urnenfriedhof. Bisher wurden mehr 300 gut erhaltene, zum Teil sogar unversehrte Tongefäße freigelegt, größtenteils Urnen. Daneben wurden auch teilweise wertvolle Grabbeigaben wie Schmuck, Waffen oder Kleidung gefunden. Deshalb wurde der Fund aus Vorsichtsmaßnahme gegen Grabräuber bislang geheim gehalten.
Außer den schon erwähnten eisenzeitlichen Siedlungen (um 200 v. u. Z. bis 200 u. Z.) konnten auch erstmals in Schleswig-Holstein auch Siedlungsspuren aus der Zeit der Völkerwanderungen (um 400) nachgewiesen werden. Zudem stellten die Archäologen fest, dass die Menschen bereits damals starke Eingriffe in die Landschaft vornahmen (Gräben, Wälle, trassierte Wege / Straßen usw.).

Weitere archäologische Sensationen im Zuge des Schleswig-Holsteiner Teils der A 20 sind wahrscheinlich nicht zu erwarten: Im weiteren Verlauf der Autobahn bis zur westlichen Elbquerung sind nach Angaben des Leiters der archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Clausen, bereits Voruntersuchungen erfolgt, sagte Clausen. Die Trasse folgt weitgehend fundfreien Arealen. Im Bereich der Elbmarsch seien die Archäologen bereits komplett fertig.

Bedeutende Funde bei Ausgrabungen auf geplanter A-20-Trasse (ddp via yahoo.de)

A20-Baustelle: Funde aus der Eisenzeit (HL-live)

Nachtrag: Guter Bericht mit Fotos: A 20 – Die längste Ausgrabungsstelle Schleswig-Holsteins (Archäologie online).