Untersuchungen der Funde am Hof Grellenkamp (in Ostholstein) bestätigen: Im hohen Mittelalter haben Zuwanderer aus dem Westen und ansässige Slawen gemeinsamen ein Dorf bewohnt.

Slawen und Deutsche lebten Tür an Tür (shz.de)

Anmerkung:
Der ausführliche und gute Artikel hat einen Makel, der leider sogar in der Überschrift deutlich wird. Die Funde stammen aus dem Hochmittelalter, also dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Unterscheidung zwischen „Deutschen“ (unter denen auch von Sprache und Sachkultur aus heutiger Sicht „nichtdeutsche“ Holländer und Friesen waren) und Slawen ist meiner Ansicht nach eine (wohl unabsichtliche) Projektion eines erst im 19. Jahrhundert konstruierten Nationalitätsbegriffes auf das Hochmittelalter.

Ergänzung Als Quelle werden gleich am Anfang die
„Archäologischen Nachrichten 2010“ der Archäologischen Gesellschaft für Schleswig-Holstein. Laut einem Mitglied dieser Gesellschaft ist der Quellen-Artikel wesentlich differenzierter formuliert, als es der Zeitungstext vermuten ließe. Darin wird nur ein einziges Mal „ein vermutlich „deutsches“ Gehöft aus der Frühphase der Ostkolonisation“ erwähnt. Das Wort „deutsches“ ist darin in Anführungszeichen gesetzt!