Nazi-Überfall auf „Laut gegen Nazis“-Konzert

27. Oktober 2008 | Von | Kategorie: Gjallarhorn Weblog

Es ist – leider – traurige Routine, was am 26. Oktober dieses Jahres in Pforzheim geschah.

Die Darstellung auf „Indymedia“ erscheint mir, da ich vergleichbare Vorfälle und deren Ablauf kenne, glaubwürdig: Demnach hätten um ca. 22.00 Uhr, eine Gruppe von zehn bis fünfzehn teilweise mit Knüppeln u. Ä. bewaffnete Neonazis aus dem Umfeld des „Heidnischen Sturms Pforzheim“ das Jugendhaus, in dem das Konzert stattfand, angegriffen. Einige Konzertbesucher hätten sich dem entgegengestellt. Bei der folgenden körperlichen Auseinandersetzung gingen die Neonazis brutal vor. Nach kurzer Zeit zogen sich die Neonazis zurück, nur einer der Angreifer konnte festgehalten werden. Nach kurzer Zeit traf die Polizei ein und transportierte den bis dahin festgehaltenen Nazi ab, laut Zeugenberichten wurde dieser jedoch kurze Zeit später wieder auf freien Fuß gesetzt. Pforzheimer Polizei verharmlost Naziangriff

Als die Ordnungshüter beim Kupferdächle eingetroffen waren, nahmen sie Personalien einiger Anhänger der rechten Szene auf, die sich noch in der Nähe aufhielten. Von einem „bewaffneten Neonazi-Angriff“, wie es das Bündnis „Kritik und Aktion“ in einer Pressemitteilung beschrieb, könne laut Polizei keine Rede sein. Waffen seien keine gefunden worden. Auch dass es sich um eine Aktion des „Heidnischen Sturm Pforzheim“ gehandelt habe, bestätigt die Polizei nicht.

Bericht der P.Z. : Prügelei nach Konzert „Laut gegen Nazis“.

Das mutmaßliche Naziangriffe nicht als mutmaßliche Naziangriffe bezeichnet werden, ist in Deutschland leider gängige Praxis – Motto: „Was nicht sein darf, kann nicht sein“ bzw. „Das ist schlecht fürs Image“.

Schlecht fürs Image der nicht rechtsextremen Heiden in Deutschland ist jedenfalls der Name der brutalen Neonazi-Gruppe: Heidnischer Sturm Pforzheim.

Es nützt nun überhaupt nichts, es der Polizei Pforzheim gleichzutun, und gleich zu behaupten: „Das sind doch gar keine richtigen Heiden, echte Heiden sind keine Nazis“. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass sowohl NS-nostalgische Neonazis wie sich von NS-Nostalgie abgrenzende „Neue Rechte“ nicht nur mit heidnisch-germanische Symbolik (oder das, was sie dafür halten) verwenden, sondern dass der Antisemitismus ein bewährter „Kitt“ für die in vieler Hinsicht zerstrittene „rechte Szene“ ist. In dieser Szene ist es durchaus üblich, das „traditionelle Feindbild“ „Jude“ auf alle monotheistischen „Wüstenreligionen“ auszuweiten – was mit dem verbreiteten Anti-Islamismus eine neue, lohnende „Baustelle“ für Rechtsextremisten eröffnet. Der nächste Schritt, der zum „Germanenglauben“, ist für viele rechtsextreme Antimonotheisten nur logisch – auch wenn solche „Heiden“ es eher mit „göttlichen Germanen“ als mit „germanischen Göttern“ haben.

Wie „heidnisch“ der Heidnische Sturm Pforzheim ist, lässt sich nicht so ohne weiteres sagen. Im Stadwiki Pforzheim steht zu dieser Gruppe:

Der Heidnische Sturm Pforzheim gründete sich Ende 2005. Der engere Kreis wurde im Dezember 2007 vom Landesamt für Verfassungsschutz auf nicht mehr als 20 Personen eingeschätzt[1].

Öffentlich in Erscheinung getreten ist der Heidnische Sturm am 8. Mai 2006, dem Jahrestag der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg, mit einer Heldengedenkfeier in Remchingen. Am 18. November 2007 bei der städtischen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Hauptfriedhof legten Mitglieder einen Kranz nieder. In der Öffentlichkeit sorgte die Aktion für Empörung. 2006 veröffentlichte die Gruppierung ihr sogenanntes 12-Punkte-Programm voll von menschenverachtenden und rassistischen Thesen mit homophoben, antisemitischen Inhalten.

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Ein Kommentar
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  1. ich finde sowas zum kotzen das unser glaube von solchen riesen schweinen beschmutzt wird. Alle soll thors zorn treffen und sie zerschmettern. KEIN und ich wiederhole Kein wahrer heide würde sich zu rechts bekennen auch nicht zu links.

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