Kappellenberg-Wall im Taunus ist 6000 Jahre alt

26. Januar 2010 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Schon länger wurde vermutet, dass der jungsteinzeitliche Nordwall des Kappellenbergs in Hofheim im Taunus um die 6000 Jahren alt ist. Durch 14C-Datierungen konnte das vermutete Alter bestätigt werden. Damit hat die steinzeitliche Siedlung auf dem Kapellenberg eine der wenigen sichtbar erhaltener Befestigungsanlagen dieser Epoche in Deutschland.

In den Sommern 2008 und 2009 gruben Archäologen am noch heute noch deutlich sichtbaren Nordwall auf dem Kapellenberg. Das Grabungsteam unter der Leitung von Professor Dr. Detlef Gronenborn vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum/Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Dr. Udo Recker von der Hessischen Landesarchäologie untersuchte den Hauptwall und auch den diesem vorgelagerte, flacheren Vorwall.

Schon bei den Grabungen 2008 wurden Artefakte der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur (4400 – 3500 v. u. Z.) gefunden. Die kleinen und leicht gebauten Häuser der Siedlung innerhalb der Befestigung sind allerdings nicht mehr sichtbar erhalten geblieben. Die heute noch erkennbaren Grabhügel und Reste eines Wachturmes stammen aus der ausgehenden Jungsteinzeit und aus römischer Zeit.

Die Untersuchungsschnitte durch den jungsteinzeitlichen Wall zeigen, dass zunächst nur eine Palisade gebaut wurde. Sie wurde später abgetragen und an der gleichen Stelle der heute noch sichtbare Wall in drei Stadien errichtet. Eine Palisade wurde wahrscheinlich auch im Bereich des Vorwalles gebaut, auch diese wurde dann von einer kleinen Aufschüttung überdeckt.

Die 14C-Datierungen ergaben, dass die Palisade um 4000 v. u. Z. abbrannte, der Wall darüber ist 150 Jahre jünger.

Für die kommenden Jahre sind Untersuchungen der Innenfläche durch die Hessische Landesarchäologie und das Römisch-Germanische Zentralmuseum geplant.

Weiter Informationen: Eine jungneolithische Höhensiedlung (RGZM)

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