Guter Rundfunkbeitrag über das „International Asatru Summer Camp 2018“

23. August 2018 | Von | Kategorie: Medien

Der Deutschlandfunk brachte in seiner Sendung „Tag für Tag“ am 23. August 2018 einen bemerkenswert positiven Beitrag über das IASC 2018 in Gerolstein. Der Kreis ist offen

Das germanische Neu-Heidentum hat einen zweifelhaften Ruf: Die auch „Asatru“ genannten Polytheisten leiden darunter, wie ihre Traditionen von Nazis vereinnahmt wurden und werden. Bei ihrem internationalen Sommer-Camp in der Eifel hatten die Neu-Heiden den Schwerpunkt: Offenheit

DLF-Redakteur Tim Baumann erläutert nicht nur, worum es bei „International Asatru Summer Camp“ geht und wie das Blót, das gemeinsame Opfer-Ritual abläuft – er betont, dass moderner „universalistischer“, also „nicht-völkischer“ Asatru auf Weltoffenheit großen Wert legt. Jede_r, die und der Teil der Gemeinschaft sein möchte, sei willkommen, unabhängig von Nationalität, Alter, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und individuellem Glauben.

Abgewiesen würden nur Menschen, die sich gegen das Prinzip der Offenheit stellten – so zum Beispiel Rassisten und politisch Radikale.

Baumann lässt unter anderem den schwedischen Goden Per Lundberg, die niederländische Gydia Frigga Asraaf und Ulrike Pohl vom „Eldaring“ zu Wort kommen.

Besonderes Lob hat sich Baumann mit dieser Aussage verdient:

Und so werden beim Blót neben Odin, Thor und Freya auch regionale Gottheiten und Geister verehrt – zum Beispiel die Matronae Albiahenae, Muttergottheiten, die am Rand der Eifel vom germanischen Stamm der Ubier angebetet wurden. Und auch wenn im Neu-Heidentum überwiegend Götter aus dem nordischen Pantheon verehrt werden, sind Götter und Geister für Polytheisten ebenso wenig hierarchisch geordnet wie die Gemeinschaft selbst.

Die sehr positive Darstellung ist keine Selbstverständlichkeit und währe meines Erachtens noch vor 25 Jahren undenbar gewesen, zumal in einem Religionsmagazin auf einen als „kirchennah“ geltendem Sender.

Allerdings hat sich „Tag für Tag“ längst vom „Kirchenfunk“ zum „Magazin aus Religion und Gesellschaft“ entwickelt. Alle Religionen und Konfessionen kommen hier vor. Das schließt Religionskritik und -losigkeit ein.

„Tag für Tag“ wird Montags bis Freitags um 9:35 Uhr auf „Deutschlandfunk“ gesendet und kann in der Mediathek auf Deutschlandradio oder über die Audiothek-App mehrere Monate nach der Ursendung gehört werden.

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Ein Kommentar
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  1. Danke für den Artikel, Martin.
    Tim Baumann hat übrigens noch Tonnen von Material, er war ja den ganzen Tag da und er war wirklich beeindruckt, was er bei uns so erlebt hat. Dieser IASC-Beitrag war ja „beauftragt“ – er bemüht sich darum, aus dem Material mindestens weitere Beiträge für „Tag für Tag“ zu platzieren, vielleicht aber auch eine eigene Themen-Sendung. Schaun mer mal…

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