Frohes Mittsommerfest!

21. Juni 2010 | Von | Kategorie: Ætt Feature, Ætt-News

mitsommergruß

Ganz genau genommen ist 2010 am 21. Juni um 13:28 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) Sommersonnenwende – die Sonne erreicht ihren höchsten (scheinbaren) Stand. Zur Mittsommer – denn für die Germanen, Kelten und Slawen war der „Sommer“ die ganze helle Jahreshälfte – herrscht der längste Tag und die kürzeste Nacht, weil der größere Teil der täglichen scheinbaren Sonnenbahn oberhalb des Horizonts liegt.
Dann werden die Tage wieder kürzer und die Nächte wieder länger.
In der Zeit vor der industriellen Revolution war der Frühsommer eine Zeit, in der Fleisch, Obst und Gemüse meistens ausreichend vorhanden war. Zugleich war diese Zeit ein Verschnaufpause für die auf dem Lande lebenden Menschen: Die Zeit des Sähens und Heranziehens war zu Ende und die Zeit für die Ernte noch nicht gekommen. Also war es eine gute Zeit um zu feiern!

Je größer der Unterschied zwischen der winterlichen Dunkelheit und dem hellen Sommer ist, desto intensiver wird Mittsommer gefeiert. Im Norden Europas, wo in der sommerlichen Jahreszeit die Nächte gar nicht mehr dunkel werden, ist Mittsommer / Midsommar / Alban Hevin / Litha / Jaanipaev / Sankt Hans / Juhannus / Jāņi / Rasos / Kupolėseines / Wianki eines der wichtigsten Feste überhaupt!

Mehr über Mittsommer:

Beim Wurzelwerk: Mittsommerbräuche 1 und Mittsommerbräuche 2

Bei uns:
Mittsommer feiern! (Mit Rezepten!)
Midsommar in Schweden

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4 Kommentare
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  1. Ein Teil des Textes kommt mir sehr bekannt vor 😀

  2. Du hast recht! Allerdings: Deinen Text kannte ich wirklich nicht. Die inhaltliche Übereinstimmung ist aber tatsächlich ziemlich groß – was wahrscheinlich am Thema liegt.
    Übrigens ist Dein Artikel Bald ist Mittsommer wirklich gut – besser jedenfalls, als das, was ich hier auf die Schnelle zusammengebastelt haben.

  3. „In der Zeit vor der industriellen Revolution war der Frühsommer eine Zeit, in der Fleisch, Obst und Gemüse meistens ausreichend vorhanden war. “

    Fleisch, naja, da waren die Tiere vier bis sechs Wochen wieder auf der Weide, sehr fett ist das nicht. Allerdings gabs Milchferkel und Milchlämmer und eine Menge Eier, das gebe ich ja zu.
    Obst kommt auch erst später, am ehesten noch Kirschen und Beerenobst. Äpfel und Birnen definitiv erst im August/September.
    Gemüse ist ähnlich, das einzige was man im Frühsommer viel hat, sind Salate und Blattgemüse.
    Was fehlt sind Milch und Milchprodukte.
    Und nicht zu vergessen, Licht und Wärme und neue Hormone.

    Auch das mit der Verschnaufpause halte ich für ein Gerücht: im Juni kann man schon Heu machen und wer Milchvieh hat, ist zu der Zeit schwer beschäftigt, und zwar täglich morgens und abends.

    Und Rüben hacken? Gießen? Unkraut beseitigen? Alles am besten im Juni, sonst findet man das Zeug vor lauter Disteln nicht mehr.

    Was für die vorindustriellen Menschen allerdings viel wichtiger gewesen sein könnte: Mehr Licht. Das heißt mehr Energie für die Arbeit, das frühe Aufstehen fällt leichter, mehr Sozialkontakte und Amüsement, denn man kann viel länger im Hellen unterwegs sein.

    Also, ich kenne ja nur den Alltag von Leuten, die heutzutage auf dem Land leben und Gärten und so haben und da fand ich die angeführten Argumente für warum Ende Juni früher auch schon schön war, ein bisschen schlecht recherchiert.

  4. Stimmt, da habe ich in der Tat ein ziemlich idyllisches Bild der vorindustriellen Landwirtschaft gezeichnet. Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass sogar ein moderner, sagen wir mal Öko-Bauer (in kenne welche) in der ganzen Vegetationsperiode von früh bis spät zu tun hat – Zeit hat er eigentlich nur im Winter. Was aber stimmt: Im Juni ist es immerhin mal möglich, einen halben Nachmittag und einen hellen Abend fürs Feiern „abzuzweigen“ – ab Mitte Juli bis Ende September ist selbst das schwierig.

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