Einblicke in die Frankfurter Edda-Sammlung: Wie nordische Götter und Helden bis heute fortleben

19. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Edda – diesen Namen tragen zwei isländische Werke aus dem 13. Jahrhundert. Gemeinsam überliefern sie den größten erhaltenen Schatz an nordischer Mythologie und Heldensage. Gern für „germanisch“ gehalten sind diese Stoffe seit dem 18. Jahrhundert weit über Island hinaus bekannt. Das spiegelt sich auch in den mehr als 1200 Objekten der Edda-Sammlung im Institut für Skandinavistik an der Goethe-Universität. Prof. Dr. Julia Zernack und Dr. Katja Schulz zeigen in ihrem Beitrag des soeben erschienenen Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“, wie die Mythen buchstäblich in jeden Winkel der Kultur vordringen können.

Diesem Nachleben der eddischen Stoffe in Literatur, bildender Kunst, Religion, Musik und Alltagskultur gilt das Interesse der Frankfurter Edda-Forschung ebenso wie den mittelalterlichen Zeugnissen selbst“, betont Zernack, die ein seit 2007 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt zur Edda-Rezeption leitet. Der Bestand der Frankfurter Edda-Sammlung ist außerordentlich heterogen. Für sich genommen sind manche ihrer Objekte wertlos – Reklame- und Verpackungsmüll vergangener Zeiten. Doch als Sammlung beleuchten sie sich gegenseitig, dokumentieren die Rezeptionsgeschichte nordischer Mythologie und Heldensage durch die Jahrhunderte. „Diese Objekte bieten uns eine einzigartige Möglichkeit, das Auftreten der Mythen und ihre Funktion in verschiedensten Diskursen zu untersuchen“, so Katja Schulz, die seit Beginn in dem Projekt mitarbeitet. „So können wir exemplarisch rekonstruieren, wie die zuerst im nordischen Mittelalter überlieferten Mythen bis in unsere Zeit fortleben, sich durch die verschiedenen Medien bewegen und dabei immer wieder neu- und umgedeutet werden.“

Der Aufsatz von Prof. Dr. Julia Zernack und Dr. Katja Schulz, Institut für Skandinavistik, Goethe-Universität, Frankfurt am Main, als pdf:
Wie die nordischen Götter und Helden bis heute fortleben

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