Die Sachsenkriege (Teil 3)

28. September 2008 | Von | Kategorie: Erforscht & Entdeckt

Der Partisanenkrieg bis zur Kapitulation Widukinds (783 -785)
Im Frühjahr des Jahres 783 setzte Karl seine Elitegarde, die Scara Francisca, in Richtung auf das Widerstandsnest der Süntel-Osning Berge in Marsch. Entgegen ihrer erfolgreichen Guerilla-Taktik riskierten die Sachsen bei Detmold zum ersten Mal eine offene Schlacht. Obwohl die Reichsannalen berichten, die Sachsen wären bis auf wenige Mann niedergemacht worden, setzten sich Karls Reitertruppen im Schutze der Dunkelheit in das befestigte Paderborn ab, um Verstärkung abzuwarten.

Wenige Wochen später stellten Karls nunmehr verstärkten Truppen ein sächsisches Bauernheer an der Haase bei Osnabrück. Die blutigen Kämpfe zogen sich über drei Tage hin, dann entschieden die größeren fränkischen Reserven die Schlacht. Die überlebenden Sachsen entkamen den Franken im Dickicht der Wälder, wobei sie allerdings die meisten ihrer Waffen zurücklassen mussten. Dieses Mal konnten die Franken tatsächlich den taktischen Sieg beanspruchen – um den Preis vieler Toter auch auf ihrer Seite. In dieser Situation bestand für Karl die Gefahr, einen Pyrrhus-Sieg über die Sachsen zu erringen, einen Sieg um den Preis so schwerer Verluste an seinen kostbaren Kerntruppen, dass seine Vorrangstellung im Reich und vielleicht sogar die militärische Überlegenheit des Frankenreiches über seine Nachbarstaaten gefährdet war.

Karl tat nun das, was viele Feldherren im Kampf gegen Partisanen machten: Er ging rücksichtslos gegen die Bevölkerung vor. Die Franken steckten Wälder in Brand, vernichteten die Ernte, verschütten Brunnen oder füllten sie mit Tierkadavern. Sächsische Dörfer wurden ausgeplündert und niedergebrannt, das Vieh auf den Weiden niedergemacht. Fränkische „Todeskommandos“ machten regelrecht Treibjagd auf Sachsen, egal, ob als Partisanen verdächtig oder nicht. Erst im Spätherbst stellte Karl den Terror ein.

Im nächsten Jahr setzte Karl den blutigen Kleinkrieg systematisch fort. Seine Taktik passte er den sächsischen Guerillas an – statt massiver Truppenaufgebote gingen kleine, schnelle Reitertrupps gegen jeden Anschein eines Widerstandes vor. Karl ließ dieses Mal die Kämpfe nicht im Herbst enden, sondern ließ das immer besser ausgebaute Netz fränkischer Kastelle auch im Winter voll besetzt und überwinterte selber in der Eresburg, mitten im Kampfgebiet: die Sachsen sollten keine Atempause haben. Die Jagd auf den Anführer, Widukind, blieb aber vergeblich.

Karl änderte im Sommer 785 seine Taktik: er hielt den Druck aufrecht, entschloss sich gleichzeitig, Verhandlungen aufzunehmen. Widukind war damals wieder einmal auf der Flucht in seinen dänischen „Rückzugsraum“, verfolgt von fränkischen Truppen.
Eine aus Sachsen bestehende Delegation ließ, vermutlich über Mittelsmänner, Widukind und seinem Verbündeten und Schwiegersohn Abbio ausrichten, dass der fränkische König bereit war, ihnen zu verzeihen, sofern sie sich taufen ließen.

Widukind gab, vermutlich krank von der gnadenlosen Hetzjagd, auf. Er verlangte lediglich freies Geleit und die Stellung von Geiseln. Karl ging darauf ein. Weihnachten 785 erschienen die Rebellenführer mit einigen Begleitern in der Pfalz Attigny bei Reims und schworen den alten Göttern ab. Karl gab sich großzügig, behandelte Widukind mit Respekt und übernahm selbst die Patenschaft.

Was Karl dazu bewogen hatte, sich vor aller Welt mit seinem kurz zuvor noch in den glühenden Farben verteufelten Erzfeind christlich zu versöhnen, lässt sich vermuten: er sah wohl ein, dass er mit nackter Gewalt allein seine Ziele nicht erreichen konnte. Er, oder seine Berater, hatten längst gemerkt, dass die Sachsen pragmatisch dachten. Das zeigte sich nicht nur im Opportunismus der Edelinge. Auch die bäuerlichen sächsischen Rebellen kämpften nicht für eine abstrakte Ideologie, sondern für sich selbst, ihre persönliche Freiheit und ihr persönliches Eigentum. Die neuzeitlichen heroisierenden Darstellungen, in denen die sächsischer Krieger mit Parolen wie „Freiheit oder Tod“ in den Kampf zogen, sind anachronistisch: Der durchschnittliche sächsische Bauer war lieber lebendiger fränkischer Untertan als toter sächsischer Freiheitsheld. Die Annahme des Christentums war, wie oben beschrieben, aus sächsisch-heidnischer Sicht kein „existenzieller“ Einschnitt.
Die Franken konnten, selbst wenn sie gegen die Guerilla erfolglos blieben, die Lebensgrundlagen der Sachsen zerstören. Ein Kompromiss, der ihnen wenigstens die persönliche Existenz sicherte, wurde von vielen Sachsen verständlicherweise dem Hungertod vorgezogen.

Widukind hatte kapituliert. Es war der größte Erfolg Karls im Sachsenkrieg, weit mehr als ein Propagandaerfolg. Ob der Sachsenherzog mit reichen Geschenken und Vergünstigungen„gekauft“ worden war, ist letztlich kaum zu beweisende Spekulation. Darstellungen, nach denen der reuige Rebell zu den Seinen in die Heimat zurückkehren konnte, wo er dann, bis er 807 eines natürliches Todes starb, in Frieden lebte, dürften nicht stimmen, denn der intelligente, listige und beim Volk beliebte Widukind blieb auch als Unterworfener gefährlich. Auch dass Widukind der Sage nach in Enger in Ostwestfalen begraben liegt, spricht gegen diese Version, denn sein Familienbesitz lag wahrscheinlich bei Wildeshausen, ca. 30 km südlich von Oldenburg.

In der Stiftskirche St. Dionysos in Enger wurden tatsächlich die Gebeine zweier ca. 60 Jahre alten Männern und einem Jugendlichen aus der Zeit um 800 gefunden. Die beiden großen und athletisch gebauten Männer, deren Knochen Spuren eines Lebens im Sattel und im Kampf aufweisen, könnten durchaus die Widukinds und Abbios sein. Genanalyse sprechen dafür, dass einer der beiden älteren Männer und der junge Mann eng mit noch heute in Westfalen lebenden „alten Familien“ verwandt sind. Wenn Widukind und sein Schwiegersohn und Bundgenosse Abbio wirklich in Enger begraben wurden, behielten sie ihren aktiven Lebensstil bis kurz vor ihrem Tode bei – was entweder bedeuten könnte, dass sie nach der Kapitulation nicht mehr lange lebten oder das sie – wo und für wen auch immer – weiterhin gekämpft hatten.
Nicht unwahrscheinlich ist die Version, dass Widukind sein Leben als Verbannter im Kloster beendete. Die Karolinger machten politische Gegner gerne unschädlich, indem sie sie ins Kloster schickten, denn bei politischen Morden wären Racheakte unausweichlich gewesen. Da Widukind Edeling war, profitierte seine Sippe von den neuen Machtverhältnissen; sie wurden anscheinend im Laufe der folgenden Jahrzehnte brave Gefolgsleute der fränkischen Herrscher. Das könnte der Kern der Sage von zum friedliebenden frommen Christen gewandelten bösen Herzog Weking sein.
Einzig sichere Tatsache ist jedoch, dass sich von seiner Taufe an die Spur Widukinds verliert, die zeitgenössischen Quellen erwähnen ihn mit keinem Wort mehr.
Karl und Päpste
Karl der Große (Mitte) mit den Päpsten Gelasius I. und Gregor I. . Aus dem Sakramentar Karls des Kahlen (um 870)

Die Spätphase der Sachsenkriege (786 – 810)
Nach der Kapitulation Widukinds lagen die Sachsen buchstäblich am Boden, befriedet oder wehrlos, je nach Standpunkt. Die Christianisierung machte Fortschritte. Der Widerstand schien gebrochen. Wieder einmal schien Karl am Ziel zu sein.

Weiter im Norden, zwischen Weser und Elbe, ging der Kleinkrieg weiter. Bei Gefahr setzten sich die sächsischen Guerillas über die Elbe in das unbesetzte Nordalbingen ab. Anfang der neunziger Jahre gelang es ihnen kurz hintereinander zwei fränkische Abteilungen in einen Hinterhalt zu locken und völlig aufzureiben. Das löste wiederum fränkische „Gegenmaßnahmen“ aus.

792 zwang die fränkische Obrigkeit sächsische Bauern zu den im Feudalsystem üblichen Waffendiensten – Karl brauchte mehr Soldaten für den Krieg gegen die Awaren an der Donau. Das Maß war damit wieder einmal voll, es kam zur allgemeinen Erhebung gegen die Franken. Der Aufstand endete 794 ohne einen Anführer vom Format Widukinds eher kläglich. Das Bauernheer ließ sich auf eine offene „Entscheidungsschlacht“ auf dem Sendfeld bei Paderborn ein und wurde mühelos von zwei fränkischen Heeren eingekreist. Die taktisch hilflosen Bauernkrieger kapitulierten, Karl schonte ihr Leben und schickte sie entwaffnet nach Hause.
Das hieß nicht, dass Karl auf einmal milde und nachsichtig geworden wäre. Damals begannen die Deportationen ganzer Bevölkerungsteile, eine brutale Taktik, die letztendlich siegreich war. Die Chronisten schrieben nur zurückhaltend von diesen Umsiedlungen, zwischen den Zeilen ist immerhin zu lesen, dass die fränkischen Truppen sächsische Dörfer einkesselten, die Bewohner gefangen nahmen und als kleine, verstreute sächsische Kolonien vor allem im alemannischen Raum ansiedeln. Die in Schwaben häufigen Ortsnamen wie „Sachsenheim“, „Sachsenhausen“ oder „Sachsendorf“ sind späte Zeugen dieser Praxis.
In die verlassenen Gegenden wies Karl Siedler vor allem aus dem verhältnismäßig dicht besiedelten Niederfranken (südliche Niederlande und Flandern) ein, im Norden auch abotritische (slawische) Siedler. Darstellungen, nach denen ganze Landstriche systematisch entvölkert wurden, dürften übertrieben sein, archäologisch gibt es darauf jedenfalls keine Hinweise. Hingegen sprechen abrupt aufgegebene Dörfer und abrupte Änderungen des Stils häuslicher Keramik in der Zeit um 800, z. B. von typischen sächsischen Verzierungen zu charakteristischen westslawischen Wellenmustern, dafür, dass die in den Quellen genannten Deportationen tatsächlich stattgefunden haben.

Wahrscheinlich auf den beharrlichen Druck seines Beraters Alkuin hin ließ Karl die brutalen Gesetze des Capitolatio de partibus Saxoniae 797 gegen die des milderen Capitulare Saxonicum ablösen. 802 wurde das sächsische Volksrecht (Lex Saxonum) festgeschrieben.

Unter der Leitung des späteren ersten Bischofs von Münster, Liudiger, der von der Praxis der Zwangstaufen abging, machte auch die Missionierung Fortschritte.
Umsiedlungen, die nachvollziehbarere und gerechtere Gesetzgebung, die Verwaltung durch immer mehr einheimische Grafen und Geistliche, nicht zuletzt auch die durch die Christianisierung ermöglichte Einführung der „kirchlichen Oberaufsicht“ hatte zu Folge, dass das eroberte Gebiet tatsächlich allmählich in das Reich „eingegliedert“ wurde.

Aber noch gab es Widerstand, vor allem an der Elbe. Ursprünglich wollte Karl, dem es um die Elbe als „nasse Grenze“ ging, aller Wahrscheinlichkeit nach die nordelbischen Teile Sachsens in Ruhe lassen. Da die aufständischen Bauern immer wieder nördlich der Elbe Zuflucht suchten, setzte Karl 798 mit einem starken Heer über die Elbe. Gemeinsam mit den verbündeten slawischen Abotriten (oder Obodriten) schlug die Invasionsarmee in der Schlacht an der Schwentine bei Bornhöved (Ostholstein) das Aufgebot der Nordalbinger. Damit war auch der vierte „Schwarm“ der Sachsen unterworfen.

804 erreichte die Umsiedlungspolitik Karls einen Höhepunkt. Zu dieser Zeit wurden in der „Rebellengegend“ zwischen Unterelbe und Unterweser massiv umgesiedelt, es entstanden dort sprachhistorisch nachweisbare friesische und niederfränkische Enklaven. Nördlich der Elbe ging Karl noch gründlicher vor: Er ließ die Bevölkerung des heutigen Ostholsteins angeblich zu zehntausenden verschleppen und überließ das Land dem Oboritenfürsten Thrasko. Das Land der Obodriten und Polaben grenzte an Ostholstein, eine klare „germanisch-slawische Siedlungsgrenze“ gab es nicht, so dass der „Bevölkerungsaustausch“ weniger drastisch gewesen sein wird, als es den Quellen nach scheint. Interessanterweise setzte die Slawenmission dort erst viel später ein, Karl siedelte also Heiden an. Sein Endziel dürfte ein slawischer Pufferstaat zwischen Elbe und Eider, zwischen Sachsen und Dänen, gewesen sein.
Er provozierte damit einen entfernten Verwandten Widukinds, den dänischen Heerkönig Gøttrik. Im Jahre 808 drang ein dänisches Heer nach Nordalbingen ein, zerstörte die slawische Handelstadt Rerik und schlug die Obodriten. Trasko konnte entkommen, sein Stellvertreten wurde aufgehängt. Karl schickte Truppen zur Unterstützung Traskos, worauf sich Gøttriks Armee zurückzog.
Gøttrik sah die Gefahr, dass auch sein Land vom Frankenreich nach dem Muster Sachsens erobert wurde. In Dänemark gab es aber keine so krassen Klassengegensätze wie im sonst kulturell eng verwandten Sachsen und Gøttrik wurde, wenn auch murrend, als Oberbefehlshaber der dänischen, jütischen und schwedischen Jarle des heutigen Dänemarks akzeptiert. In einer gewaltigen Kraftanstrengung ließ Gøttrik das nach dendrochrologischen Untersuchungen zwischen 725 und 737 errichtete Danewerk, ein ca. 30 km langes System aus Erde-Holz-Wällen zwischen der Eider und der Treene ausbauen und durch eine zweite vorgelagerte Befestigungslinie verstärken. Das Danewerk schützte nicht nur die dänische Südgrenze, es sicherte auch den Warenverkehr zwischen Nord- und Ostsee.

809 wurden die Dänen wieder offensiv. Thrasko fiel im Kampf gegen die Dänen, eine dänische Flotte überfiel die friesische Küste. Angeblich plante Gøttrik eine Invasion gegen das Frankenreich und einen Sturm auf Karls Hauptsitz Aachen. Allerdings wurde der energische Heerkönig 810 ermordet – zur Erleichterung der Franken.

Nach dem gewaltsamen Tod Gøttriks waren die Dänen durch Machtkämpfe geschwächt. Karl nutzte das aus und gliederte auch die nördlich der Elbe gelegenen sächsischen Gaue in sein Reich ein. Die neu gegründete Grenzmark mit dem bewährten System aus Curtes, Kastellen im Tagesmarsch-Abstand, unterstellte er dem Grafen Ekbert, der in der Burg Esesfeld bei Itzehoe residierte. Eine weitere Linie aus Festungen – der Limes Saxoniae, der östlich von Hamburg durch Holstein nach Kiel verlief – sicherte die Grenze gegenüber den Obodriten.
Damit war die Eroberung Sachsens durch Karl „den Großen“ nach beinahe 40 Jahren abgeschlossen.

Martin Marheinecke, Mai 2005

Kommentierte Literaturliste

Bücher:

Einhard: ”Vita Karoli Magni”
Reclam, Stuttgart, 1995, ISBN 3150019966
Die wichtigste historische Quelle zum Leben „Karls des Großen“, von Karls Vertrautem Einhard nach der Vorbild der Cäsaren-Biographien Suetons verfasst. Interessant und aufschlussreich vor allem, wenn man den „Urtext“ mit den Interpretationen moderner Historiker vergleicht.

Wolfgang Braunfels: „Karl der Große“
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1979, ISBN 3806213844
Diese rororo-Monographie informiert knapp und präzise über Karl und seine Zeit.

Thorsten Capelle: „Die Sachsen des frühen Mittelalters“
Theiss, Stuttgart, 2003, ISBN 3806213844
Geschichte und Ethnographie der Sachsen umfassend dargestellt. Trotz wissenschaftlichem Anspruch durchaus nicht nur für Fachleute.

Karlheinz Deschner: „Kriminalgeschichte des Christentums, Band 4: Das frühe Mittelalter“
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1994, ISBN 3498013009
Trotz Deschners mitunter allzu polemischem Stil ein brauchbares (und sehr gut recherchiertes) Korrektiv für die weit verbreiteten unkritische Darstellungen der Missionierung des heutigen Deutschlands und der Person Karls „des Großen“.

Siegfried Fischer-Fabian: „Karl der Große. Der erste Europäer“
Lübbe, Bergisch-Gladbach, 2002, ISBN 3404614933
Lebendig geschriebener populärwissenschaftlicher Einblick in Zeit Karls. Weniger Biographie als Überblick über die Person Karls, sein Reich und das kulturelle Umfeld. Lesenswert in unserem Zusammenhang seine Darstellung des „Blutbads bei Verden“. Empfehlenswert als erster Einstieg in die Thematik.

Johannes Fried: „Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024“
Propyläen Geschichte Deutschlands, Bd. 1,
Propyläen, Berlin, 1998, ISBN 354905811X
Standard-Nachschlagewerk, an dem man kaum vorbeikommt.

Michael Grant „Die Welt des Frühen Mittelalters“
Thorbecke, Ostfildern, überarbeitete Neuausgabe 2003, ISBN 3799501142
Beinahe ein Klassiker unter den populären Geschichtswerken. Seriös, informativ und anschaulich.

Dieter Hägermann: „Karl der Große – Herrscher des Abendlands“
Propyläen, Berlin, 2000, ISBN 3549058268
Biographie Karls auf dem neuesten Stand der Forschung, mit Schwerpunkt auf dem politischen Geschehen. Trotz ihres wissenschaftlichen Anspruchs gut, manchmal sogar amüsant, zu lesen. (Prof. Dr. Dieter Hägermann ist Dozent für mittelalterliche Geschichte an der Uni Bremen.) Sehr zu empfehlen!

Gerhard Herm: „Karl der Große“
Econ, München, 2002, ISBN 3430144574
Populäre Biographie, geht nicht besonders tief, in manchen Dingen anfechtbar, aber als Einstieg geeignet.

Rudolf Pörtner: „Die Erben Roms“
Moewig, Rastatt, 1981, ISBN 3811831127
Eine Mischung aus Geschichtsbuch des frühen Mittelalters im heutigen Deutschland und kulturhistorischem Reiseführer, mit Schwerpunkt auf der Archäologie. Im flotten und anschaulichem journalistischen Stil geschrieben, gut recherchiert. Leider in einigen Details etwas veraltet (der Text stammt aus dem Jahr 1964).

Video:
„Karl der Große – Rätsel um den ersten Kaiser“
aus der ZDF-Reihe „Sphinx“ (45 Min.)
Als Kaufkassette zu erhalten: BMG Medien Video
Gemäß dem Konzept der Serie liegt der Schwerpunkt auf den „Mythen und Legenden“, die sich um Karl ranken. Eine meines Erachtens gut recherchierte Dokumentation, wobei die kurzen Spielszenen sehr zum unterhaltsamen Charakter beitragen. Ihr Nachteil, außer der durch das Format bedingten sehr knappen Darstellung, ist das allzu positive Licht, in dem der doch sehr ambivalente Herrscher gesehen wird.

Internet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenkriege
Artikel des bekannten offenen Online-Lexikonprojekts.

http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/p/cma/2-99/park.pdf
Heung-Sik Park: Die Stände der Lex Saxonum (PDF-Format) 44 kB) Artikel über im Zusammenhang mit den Sachkriegen wichtige soziale Gliederung Altsachsens.
Aus Ausgabe 2 der Online- Fachzeitschrift für mittelalterliche Geschichte Concilium medii aevi (http://www.cma.d-r.de/ )

http://www.ottonenzeit.de/ottonen/widukind/widukind.htm
Knapper, sachlicher Artikel über die Sachsen, die Sachsenkriege und Herzog Widukind.

http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/input_felder/langDatensatz_ebene4.php?urlID=29&url_tabelle=tab_websegmente#t3Westfälische%20Geschichte
Die Westfalen als Teil der Sachsen: Von den Ursprüngen bis zum Sturz Heinrichs des Löwen. Recht ausführliche Darstellung, mit Kartenmaterial.

http://www-user.uni-bremen.de/~bremhist/sachsen.html
Die altsächsische Stammesgeschichte. Ein Überblick, auch mit ethnographischen und religionsgeschichtlichen Informationen, enthält leider einige Fehler.

http://www.zeit.de/archiv/2000/13/200013.karl.i_.xml
Europas blutige Taufe – Karl der Große – ein Lebenspanorama in zwei Teilen. Erste Folge: Der Kriegsherr. Aus der „Zeit“-Kolumne „Zeitläufe“ – Kritischer und die wesentlichen Fakten behandelnder Aufsatz.

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3 Kommentare
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  2. Diese ausführliche und historisch authentische Darstellung einer der interessantesten Geschichtsthemen schlechthin zu lesen ist ein echter Genuss. Als arrangierter, aktiver Hobby-Historiker für den Zeitraum vom 8. bis zum 12. Jahrhundert , Kriegs- und Militärwesen im Früh- und Hochmittelalter, möchte ich dem Verfasser meine ausdrücklche Hochachtung übermitteln! Diese Bearbeitung der Sachsenkriege zur Zeit der Karolinger ist ein immense Bereicherung für jeden ernsthaft Interessierten!

  3. …die wohl objektivste und ausführlichste Darstellung der Sachsenkriege. Frei von modernistischen Selbstkastrationen werden die Ereignisse in ihren Zusammenhängen dargestellt.
    Vielen Dank

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