„Apfelschwemme“

26. September 2011 | Von | Kategorie: Kulinarisches

Wer selbst Apfelbaumbesitzer ist, oder Freunde / Verwandte / Bekannte hat, die Apfelbäume besitzen, steht jedes Jahr vor der selben Frage: Was tun mit den vielen Äpfeln, die nicht lagerfähig sind, weil sie, etwa als Fallobst, Druckstellen haben, oder die kleine Macken haben, die sie als Tafelobst wenig geeignet erscheinen lassen?
Außerdem mögen viele Menschen im Herbst kein rohes Obst mehr essen – oder haben sich an rohem Obst übergegessen – und haben es lieber warm oder gekocht.
Außer Apfelmus und Apfelsaft bietet sich die Zeit der „Apfelschwemme“ an, zahlreiche leckere Gerichte aus und mit Äpfeln zuzubereiten.
Apfel zum Reinbeißen
Foto: Ingo Kunow CC BY-SA 3.0 – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Apple Crumble

Ich liebe diese Nascherei, besonders, weil sie so schnell zu machen ist. Und so gehts: (für eine kleine Auflaufform)

2 Äpfel
1 Tütchen Vanillezucker
5 EL Mehl (gehäuft)
5 EL Zucker
5 El Butter

Die Äpfel werden geviertelt und in kleine Scheiben geschnitten. Danach werden sie in eine gebutterte, auf dem Boden mit Zucker bestäubte Auflaufform geschichtet. Vanillezucker, Mehl, Zucker und Butter verkneten und darüber krümeln. Das Ganze dann bei 170 Grad ca. 15 min backen, bis die Streusel knusprig sind. Schmeckt super mit Vanilleeis.
Wurzelfrau

Ungekochtes Apfelmus

1 kg Äpfel
200 g gemahlene Walnüsse
1 EL Honig
2 EL Apfelsaft (am besten selbstgemacht)
etwas Zitronensaft
1 Prise Zimt

Die Äpfel so fein wie möglich reiben. Mit Honig, Apfelsaft, etwas Zitronensaft und einer Prise Zimt verrühren, die Hälfte der Nüsse hinzugeben. Mit den restlichen Nüssen bestreuen. Rasch servieren!

Gefüllte Bratäpfel

8 säuerliche, mittelgroße Äpfel
1/2 Tafel Zartbitterschokolade
1 Handvoll Nüsse und Mandeln, je nach Geschmack
1 Handvoll Rosinen
1 Handvoll getrocknete, gehackte Früchte (Marillen, Pflaumen, Berberitzen, Maulbeeren, Preiselbeeren etc.)
ev. 2-3 TL Honig
1/2 TL gerieben Ingwer
1 Msp Zimtpulver
ein bisschen Butter
Met zum Begießen

Die Gehäuse werden mit einem Ausstecher entfernt oder einfach mit einem langen, dünnen Messer herausgeschnitten. Wichtig ist, dass die Äpfel oder unten gerade geschnitten werden, damit sie am Blech nicht umfallen.
Alle anderen Zutaten hacken, mit einigen EL Met beträufeln und 1-2 Stunden ziehen lassen.
Anschließend die Masse in die Äpfel füllen, jeweils eine Butterflocke oben drauf setzen, ein wenig Met auf das Backblech gießen und ab ins Rohr. Die ersten 30 Minuten mit Alufolie abdecken und bei 220 Grad garen. Dann die Folie abnehmen und nochmals ca. 30 -45 Minuten bei 180 Grad weiter garen lassen.
Donauweibchen

Apfel-Zwiebel-Gemüse

200 g Zwiebeln
500 g säuerliche Äpfel
Hefewürze
1 EL Pflanzenöl
1 Prise Muskatnuss (gerieben)
1 Prise Curry
etwas Wasser

Die Äpfel schälen. Kerngehäuse herausschneiden. In Würfel schneiden. Die Zwiebeln klein hacken und im Öl glasig dünsten. Apfelwürfel hinzugeben, mit etwas Wasser auffüllen und bei schwacher Hitze langsam gar dünsten. Mit der Hefewürze, Muskat, Curry abschmecken.
Dazu schmeckt Reis.

Apfelklöße, Altländer Art

3 Eier
1 TL Salz
1 EL Zucker
1/8 l Milch
2 EL geschmolzene Butter
400 g Weizenmehl (am besten Vollkornmehl)
500 g Äpfel
100 g Butter zum Begießen
Zimt
Zucker

Die Eier mir Salz, Zucker, Milch und der geschmolzenen Butter verquirlen. Das Mehl hinzugeben und gut verrühren.
Die Äpfel schälen, vierteln. Kerngehäuse entfernen. In kleine Stücke schneiden. Die Apfelstücke in den Teig einkneten.
Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Mit zwei Esslöffeln aus dem Teig Klöße abstechen, glatt formen, und im Salzwasser im offenen Topf ca. 15 min. gar ziehen lassen. (Nicht kochen!)
Mit einer Schaumkelle Klöße herausnehmen und in eine vorgewärmte Schüssel geben. Butter in einem Pfännchen leicht bräunen und über die Klöße gießen. Mit Zimt und Zucker bestreuen.

Allermöhe - Apfelbaum
Foto: MartinM CC BY-NC-SA 3.0 – Namensnennung + Keine kommerzielle Nutzung + Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Deftiger Gemüseeintopf mit Äpfeln

Äpfel
Möhren
Lauchstangen
Mageres Kasselerfleisch
Salz/Pfeffer
Küchenkräuter
Liebstöckel

Zum Verfeinern:
Sauerrahm (oder Creme Fraiche)
Bärlauch (oder Liebstöckel)

Gemüse und Äpfel waschen und in Stücke schneiden,
Liebstöckel hinzu, sowie Kasselerfleisch würfeln.
Alles kochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken
feingehackte Kräuter hinzufügen.

Verfeinern:
Der Eintopf schmeckt besonders gut, wenn man noch beim servieren einen Teelöffel sauerrahm (oder Creme Fraiche) – und getrockneten Bärlauch nehmen, oder feingehackten Liebstöckel.
Grenzgängerin

Herbstliches Obstkompott

4 gut reife Birnen
2 süße Äpfel
1 Handvoll gewürfelten Kürbis (am besten eine süße, aromatische Sorte wie Hokkaido oder Butternuss)
Braunen Zucker
1 Zimtstange
4 Gewürznelken
1 Vanilleschote, aufgeschnitten
1 fingerdickes Stück Ingwer

Birnen, Äfel, Kürbis schälen und würfelig schneiden. So viel Wasser dazugeben, dass alles knapp damit bedeckt ist. Wer mag, kann auch 1/4 Weißwein dazugeben, der Alkohol verkocht sich eh.
Gewürze hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Zucker erst am Schluss hinzufügen, da es immer drauf ankommt, wie süß das Obst selbst ist.
Abkühlen lassen, erst dann Gewürze entfernen, sonst wird es bitter.
Saft einer halben Zitronen dazu und eventuell mit einem 1/4l Sturm aufgießen, das gibt einen besonderen Herbsttouch.
Zum Servieren gehackte, geröstete Haselnüsse drüber streuen.
Donauweibchen

Hühner- Apfelsuppe

Suppenhuhn
Lauch
Möhren
Sellerie
Äpfel
Thymian, Rosmarin, Salbei, Oregano, Liebstöckel, Salz und Pfeffer

1. Suppenhuhn durchkochen lassen (bis Fleisch von Knochen sich ablöst).
2. Huhn von Knochen trennen und kleingeschnitten ins Wasser zurück.
3. Gemüse schnippeln und hinein, sowie die Äpfel (mit Schale) in groben Stücken geschnitten, ab ins kochende Nass!
4. Gewürze und Kräuter hinzu (abschmecken)
fertig und lecker…..

Die tierfreie Variante: einfach ohne Huhn!
Grenzgängerin

Hefe-Apfelkuchen

Teig:
500 g Mehl (Weizenmehl)
1 Würfel Hefe
1/4 l lauwarme Milch
50 g Zucker
1 Prise Salz
2 Eier
50 g Butter

Belag:
2 kg Äpfel
150 g Zucker (bei Bedarf auch mehr)
2 TL Zimt (gemahlen)

Eine wichtige Zutat für einen guten, lockeren Hefeteig gibt es nicht zu kaufen:
reichlich Zeit!

Und so wird’s gemacht:
Das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. In diese Mulde wird der Hefe möglichst fein hineingebröckelt und mit 1 TL Zucker, etwas lauwarmer Milch und ein wenig Mehl vom Rand zum sog. Vorteig verrührt.
An einem zugluftfreien Platz (sonst die Schüssel mit einem Tuch bedecken) etwa 15 Minuten gehen lassen.
Warnung: manche „Experten“ versuchen den Teig im warmen Backofen gehen zu lassen. Keine gute Idee, denn schon bei 50 Grad sterben die Hefezellen ab! Klappt höchstens in einem auf 40 Grad erwärmten und dann ausgeschalteten Backofen.

Erst wenn der Vorteig deutlich aufgegangen ist (das erkennt man an den Bläschen), die andere Teigzutaten hinzufügen. Aber Vorsicht – Fett und Eier niemals direkt in den Vorteig geben.
Die Milch gießt man dafür dann direkt in den Vorteig. Dann die Zutaten von innen nach außen glatt verrühren. Der Teig muss glatt und homogen werden!

Jetzt ist Kraft gefragt: der Teig muss kräftig geknetet und geschlagen werden. Wer keine kräftige (!) Küchenmaschine mit Knethaken hat, macht das am Besten von Hand. Die Hände immer gut anfeuchten, dann haften sie nicht so stark am klebrigen Teig. Man kann auch einen stabilen Holzlöffel nehmen. Man knetet, indem man den Teig von Schüsselboden anhebt und bis zum Rand hochzieht und dann wieder zurückschlägt.
Der Teig muss so lange geknetet und geschlagen werden, bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst.
Zweck der Übung: nur so kann der Teig genügend Sauerstoff aufnehmen, den die Hefezellen zur Vermehrung brauchen.

Nun ist Geduld gefragt, den der Teig muss lange gehen, so lange, bis er sein Volumen mehr als verdoppelt hat und er leicht nach Alkohol duftet. Das dauert bei Zimmertemperatur mehrere Stunde.
Es ist keine schlechte Idee, den Teig, wenn man am Vormittag backen will, am Abend vorzubereiten. Die häufigste Ursache, weswegen ein Hefeteig nicht locker wird, ist eine zu knapp bemessene Gehzeit!

Der gut gegangene Teig wird nun zusammengeschlagen: Arbeitsfläche anfeuchten und den Teigklumpen richtig mit beiden (feuchten) Händen kräftig durchkneten.
Dadurch entweicht der Alkohol und das CO2, die Stoffwechselprodukte der Hefe. Zugleich wird neuer Sauerstoff zugeführt.

Nun den Teig auf dem mit Backpapier belegten oder gut gefetteten Backblech gleichmäßig ausrollen – und wieder etwa eine halbe Stunde gehen lassen.

Inzwischen die Äpfel waschen, achteln, Kerngehäuse entfernen. Die Apfelschnitzel dachziegelartig auf dem Teig verteilen. Das Zimtpulver zum Zucker geben und gut vermengen. Etwa die Hälfte der Zimt-Zuckermischung auf dem Apfelbelag gleichmäßig verteilen.

Nun noch mal eine halbe Stunde gehen lassen.

Den Kuchen nun im auf 200 – 225 Grad vorgeheizten Ofen (Gas: Stufe 3-4) auf der Mittelschiene ca. 30 Minuten lang backen. Kontrollieren, ob der Teig schon gut gebräunt ist!

Sofort nach dem Backen mit dem Rest der Zucker-Zimt-Mischung bestreuen.

Der Kuchen kann warm serviert werden und sollte möglichst frisch gegessen werden!

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